🎧 Radio Ros­ta “Kul­tur­däm­me­rung”

Radio Rosta ist der Kulturchannel des Kunstraums Ewigkeitsgasse. In dieser Sendung gibt es eine Rückschau auf die Morgenschtean-Präsentation am 26.2.2025 im Kunstraum Ewigkeitsgasse – sowie spannende Interviews mit Gerhard Ruiss zur aktuellen Lage und zu seiner Publikation über die Österr. Landeshymnen.

Über Lite­ra­tur aus ande­ren Gala­xien

Alle vier Wochen empfehle ich in "7 Shades of Grauko" Bücher oder lade Kolleg*innen ein, aus ihren Texten zu lesen. Hier sammle ich die Infos zu den Büchern und Autor*innen zum Nachschlagen. Alle Folgen, die mit einem 🎧 gekennzeichnet sind, können direkt im Beitrag nachgehört werden!

Nächste Folge von 7 shades of Grauko auf Radio Helsinki: Di, 25. Februar 2025, 18.00
Bil­lig­con­tent Blues [erschie­nen in der Antho­lo­gie Tex­te 5]

Bil­lig­con­tent Blues [erschie­nen in der Antho­lo­gie Tex­te 5]

Ich schaue meinem Mann ins Gesicht. Seine Augen sind geschlossen, wir liegen im Bett, es ist kurz nach halb sieben.  „Immer dasselbe, langweilige Ritual“, sagt er, als er die Augen aufschlägt. „Aufstehen, Kaffeemaschine einschalten, Zähne putzen, Käsebrot essen, aufs Klo gehen, duschen, anziehen und in die Schuhe schlüpfen.“ „Ich schlüpfe morgens nie in die Schuhe“, sage ich. 
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Über Dia­lektS­HOG

DialektSHOG ist eine Sondersendereihe der Literatursendung "7shoG", die ich 4x im Jahr gemeinsam mit meinem Kollegen, dem Poetry Slammer Kuno Kosmos, sowie den Österreichichen Dialektautor:innen gestalte. Zu hören gibt es viel Dialektliteratur, Musik von Singer-Songwriter:innen sowie auch ab und zu das eine oder andere Interview. Mittlerweile wurden 7 Folgen ausgestrahlt.

Nächste Folge:
Di, 11. März 2025 um 18.00
in Graz auf FM 92,6 oder weltweit auf helsinki.at/livestream
Dia­lektS­HOG #7 zum Nach­hö­ren

Dia­lektS­HOG #7 zum Nach­hö­ren

„Hamat-Dichta? – kritische Dialektliteratur aus Kärnten“ … Mit Dialekttexten von Bernhard C. Bünker, Axel Karner, Rezka Kanzian Elisabeth Hafner und anderen
erscheint am 17. März 2025

erscheint am 17. März 2025

Mein erster Jugendroman THEO, TIM, KURKUMA UND ICH erzählt von der 15jährigen Amelie, die ihren Stiefvater durch einen Unfall verloren hat. Seitdem versucht Amelie, die schmerzhafte Lücke aufzufüllen: mit ihrem Hobby – der Fotografie –, mit dem leicht schrulligen Künstler Theo, seinem Neffen Tim und dem Katzenfindling Kurkuma.
Cover und Illustration: Michaela Weiss.
7. bis 10. Schul­stu­fe:<br>“Theo und Vin­cent” – fächer­über­grei­fen­der Work­shop

7. bis 10. Schul­stu­fe:
“Theo und Vin­cent” – fächer­über­grei­fen­der Work­shop

In dem Workshop lese ich zum Einstieg eine kurze Passage aus meinem Jugendroman "Theo, Tim, Kurkuma und ich", in dem es um die ungewöhnliche Freundschaft zwischen der 15jährigen Amelie und dem Hobbymaler Theo geht. Theo überträgt van Goghs Bilder in die Gegenwart, er hat seit Monaten sein Haus nicht mehr verlassen. überträgt. Während Amelie um ihren Stiefvater trauert, hat es auch Theo nicht leicht im Leben. Anschließend diskutieren wir über die Geschichte, in der es u.a. um psychisch belastende Situationen geht – am Ende sollen die Schüler*innen
8. bis 12. Schul­stu­fe<br>Work­shop: Die Figu­ren in dei­ner Geschich­te

8. bis 12. Schul­stu­fe
Work­shop: Die Figu­ren in dei­ner Geschich­te

Jeder Mensch ist einzigartig – so auch die Figuren in Geschichten. In dem Workshop erarbeiten Schüler*innen in Kleingruppen verschiedene literarische Figuren, die anschließend an denselben Schauplatz geführt werden. Im Vordergrund stehen vor allem das Innenleben der Figur, ihre soziale Herkunft, ihre persönliche Vergangenheit sowie auch der Unterschied zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung.
2–4 UE

Fes­ti­val der öster­rei­chi­schen Gegen­warts­li­te­ra­tur in Zagreb

Mein ins Kroatische übersetzter Roman wird an folgenden Terminen vorgestellt:
– am Do, 24. Oktober, 12.00 in der Stadtbibliothek Karlovac
Adresse: I. G. Kovačić, Lj. Šestića 1, Karlovac
– am Do, 24. Oktober 2024, 18.00, Kroatischer Schriftstellerverband Zagreb
  Adresse: DHK, Jelačić-Platz 7/I> mehr Infos zum Festival in kroatischer Sprache
Vedran Dži­hić: Ankom­men

Vedran Dži­hić: Ankom­men

Vedran Džihić, heute einer der bekanntesten Balkan-Experten, erzählt von seinem eigenen Ankommen in Traiskirchen nach der Flucht aus Prijedor. Er erzählt von dem Glück, in die richtige Schulklasse gekommen zu sein, die ihn sofort Teil der Gemeinschaft sein ließ, aber auch von den Unterschieden, die schon damals zwischen ihm und seinem Vater gezogen wurden.
Dia­lektS­HOG #6 zum Nach­hö­ren

Dia­lektS­HOG #6 zum Nach­hö­ren

Mit Texten von Katherina Braschel, Daniela Dangl, Wolfgang Kühn, Hans Kumpfmüller, Eva Lugbauer, Veronika Unger sowie Musik von Hans Peter Falkner, Gesangskapelle Hermann, Dritte Hand u.a.
4. bis 7. Schul­stu­fe:<br>Die Figu­ren in dei­ner Geschich­te

4. bis 7. Schul­stu­fe:
Die Figu­ren in dei­ner Geschich­te

Wie erweckt man erfundene Figuren zum Leben? Nach einem einführenden Gespräch, in denen die Schüler*innen von ihren Lieblinsgfiguren erzählen, werden eigene Figuren erfunden. Wir konzentrieren uns dabei nicht nur auf das Aussehen und die Vorlieben der Figur, sondern vor allem auf ihr Fühlen und Denken, und ihr soziales Umfeld. Am Ende wird ein kurzer Tagebucheintrag aus Sicht der Figur verfasst.
Dauer: 2-3 UE

Chat der Schreib­werk­statt

Bereich für Kommentare Wie dir sicher aufgefallen ist, gibt es zu den einzelnen Themenbereichen der Schreibwerkstatt keine Kommentarfunktion. Du kannst die einzelnen Beiträge aber auf Instagram kommentieren! Die Schreibwerkstatt auf Instagram Für alle, die keinen Instagram-Account haben, habe ich diese Seite eingerichtet. Gerne kannst du hier Ideen für andere einbringen und auch Feedback geben.Leider…
Jes­si­ca Lind: Klei­ne Mons­ter

Jes­si­ca Lind: Klei­ne Mons­ter

Ein junges Elternpaar wird in die Schule zitiert, offenbar hat ihr Sohn ein Mädchen zu einer sexuellen Handlung gezwungen. Mehr erfahren die Eltern nicht, sie ahnen jedoch: Es muss wohl mehr gewesen sein, als dass ihr 7-jähriges (!) Kind seinen Penis hergezeigt hat. Doch um welches Mädchen geht es überhaupt? Was hat sie der Lehrerin erzählt?  Die Mutter, Pia, bemüht sich um Antworten, doch sie bekommt keine. Noch am selben Tag werden ihr Mann Jakob und sie sogar aus der gemeinsamen Eltern-WhatsApp-Gruppe ausgeschlossen.
Nata­sha Brown: Zusam­men­kunft

Nata­sha Brown: Zusam­men­kunft

In "Zusammenkunft" es geht um Alltagsrassismus – aber nicht nur. Es geht um Herkunft, um Geschlechterrollen und um die Frage nach der Verantwortung der ausbeutenden Länder.
Zden­ka Becker: An einem ande­ren Ort

Zden­ka Becker: An einem ande­ren Ort

"Hätte ich an einem anderen Ort die sein können, die ich nicht war, oder bliebe ich die, die ich immer schon bin? Je älter ich werde, umso mehr mache ich mir Gedanken darüber, was wäre, wenn ich in der damaligen Tschechoslowakei geblieben wäre. Lassen sich zwei Lebensentwürfe miteinander vergleichen?"
Ser­hij Zha­dan: Inter­nat

Ser­hij Zha­dan: Inter­nat

Die Handlung erstreckt sich nur über sehr kurze Zeit – vom Aufbruch Paschas bis zum Nachhausekommen. Der Weg zum Internat, das auf der anderen Seite der Stadt liegt, und zurück gestaltet sich schwierig, denn Pascha muss die Frontlinie passieren, um seinen Neffen nach Hause holen zu können. 

Maes­to­so [erschie­nen in: etce­te­ra #96]

Köflach. Dass dort der Vater ihrer Großcousine lebte, denkt sie. Sie kannte nur den Namen des Orts, nicht den Mann, und immer dachte sie dabei an den eigenen Vater und dass es zu seinem Aufenthaltsort keinen Namen gab, kein Wissen. Jetzt ist auch Köflach kein Ort mehr. Die Schaufenster fast alle leer, nur in einem sieht sie schmutzige Perchten-Masken (Lager des Schreckens). Sie fragt sich, wo die Menschen hier einkaufen, die Schuhe, die Nachthemden, dass es irgendwo ein Einkaufszentrum geben muss, vielleicht aber wird Köflach auch DHL-fernversorgt.
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Han­nes Platz­gu­mer: Das gro­ße Spiel

Han­nes Platz­gu­mer: Das gro­ße Spiel

Platzgumer erzählt die Geschichte Japans zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Und er macht das so spannend, dass ich das Buch am Ende kaum noch aus der Hand legen konnte.  

Lesung im Robert Musil Haus

Am 14. Juni 2024 findet die Antrittslesung des Kärntner Schriftsteller:innen Verbands statt, zu der ich als neues Mitglied eingeladen bin.
Die Lesung beginnt um 19.00 – im Robert Musil-Haus, 1. Stock.
Dia­lektS­HOG #5 zum Nach­hö­ren

Dia­lektS­HOG #5 zum Nach­hö­ren

Mit Texten zum Thema „koid, wäama, haaß – Auf der Suche nach der Klimalösung“ von Wolfgang Weinlechner, Rudolf Jelinek, Anna Maria Lippitz, Kuno Kosmos und Veronika Unger.  Danach reisen wir ins Bundesland Niederösterreich und hören – zum Teil vertonte – Lyrik von Wolfgang Kühn, Eva Lugbauer, Christine Tippelreiter und Jasmin Gerstmayr. Außerdem hören wir uns das neue Album von Reino Glutberg an – und da wird’s dann so richtig schön bluesig.
Lau­rent Gau­dé: Hund 51

Lau­rent Gau­dé: Hund 51

Zem Sparak ist Grieche. Seine Heimat aber gibt es schon lange nicht mehr. In Rückblenden erfahren wir von dem Konzern GoldText, der nach und nach bankrotte Länder aufkauft und die Menschen als Arbeitsmaschinen unterjocht. Griechenland hat nur den Anfang gemacht, mittlerweile gibt es schon eine Reihe von Ländern, die nicht mehr existieren. 
Lese­rei­se Dal­ma­ti­en [erschie­nen auf: literaturdialoge.at]

Lese­rei­se Dal­ma­ti­en [erschie­nen auf: literaturdialoge.at]

Eine Straße mit Buswartehäuschen, im „hässlichen Bezirk Strassgang“. Die Tafel mit den Abfahrten ist unvollständig, auf meine hastig gemurmelte Frage bekomme ich Nicken zur Antwort: Zagreb, da,  ja.  Die Bank ist kalt, die Finger, die den E-Reader halten, klamm, ich schiebe mir die Haube unter den Hintern. So sitze ich und denke an Gralla, den Parkplatz, auf dem wir uns immer trafen, den Kaffee, den wir zu siebent tranken, und daran, dass dieses Jahr alles anders sein wird. Denke an I., die mich voriges Jahr mit dem Auto abgeholt hat, diesmal allein, und daran, dass wir alle nicht wissen, was kommt. Älter werden heißt, dass Selbstverständlichkeiten zu bröckeln beginnen. ...
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Kazuo Ishi­gu­ro: Alles, was wir geben muss­ten

Kazuo Ishi­gu­ro: Alles, was wir geben muss­ten

„Alles, was wir geben mussten“ spielt in der nahen Zukunft. Menschen werden geklont, die Klone dienen als „Ersatzteillager“ – sie wachsen in speziellen Heimen heran, lernen, sich gesund zu halten und sind nur dafür auf der Welt, um später einmal ihre Organe zu spenden. 
Dia­lektS­HOG #4 zum Nach­hö­ren

Dia­lektS­HOG #4 zum Nach­hö­ren

„Frauen im Aufwind – Männer im Zweifel“ … Mit Dialekttexten von Christine Nöstlinger, Jasmin Gerstmayr, Ulrike Titelbach, Elisabeth Hafner, Veronika Unger, Kuno Kosmos, Andreas Plammer und Robert Anders
🚂 Mit Bahn & Buch nach Köf­lach

🚂 Mit Bahn & Buch nach Köf­lach

Mit Bahn und Buch nach Köflach:
Auf den Häusern blaue Schilder, jedes Haus, so scheint es, ist geschichtsträchtig. Und mitten drin steht ER, der Kloepfer, der Werksarzt, Distriktsarzt, Hausarzt, Bahnarzt, Armen- und Chefarzt, Heimatdichter, der den Hitler gar so gern hatte, und auf den sie noch immer so stolz sind, von Eibiswald bis Köflach und darüber hinaus.

 🚂 mit Lektüre reisen

Edi­to­ri­al [erschie­nen in &Radieschen – Zeit­schrift für Lite­ra­tur #69]

Wir haben alles. Wir jammern auf hohem Niveau. Wir tun uns leid, wenn das Manuskript nicht angenommen wird, wenn es keine Lobeshymnen regnet. 95% derjenigen, die unsere Literaturzeitschrift lesen, sind wahrscheinlich Autor*innen. 80% von ihnen geht es vielleicht wie mir – sie verfallen in Selbstmitleid, wenn es mal nicht so klappt. Vielleicht kennen 40% das Leben unter dem (von anderen festgeschriebenen) Existenzminimum. Regelmäßig Café-Latte-Trinken-Gehen, ein Yoga-Zwanzigerblock, genügend Karten für die Viennale, ein Theater-Abo, Besuche im Grazer Literaturhaus (das im Gegensatz zu dem in Wien Eintritt verlangt) sind da einfach nicht drin. Egal. Es geht auch so: Den Corona-Stillstand weiterleben. Den Kaffee vor dem Computer trinken ...

Niklas­dorf

Ein süßer Geruch in der Luft. Papierfabrik, rät sie – das riecht man, ohne dass man den Namen kennen muss. Ein bisschen wie Frantschach, nur weniger konzentriert. Der Weg hinunter zur Mur muss erst gefunden werden, das Kino am Weg wie ein Fetzen aus einer anderen Zeit. Eine Erinnerung an früher poppt auf, es ist nicht ihre.

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Cor­ne­lia Koep­sell: Die Unbe­zähm­ba­ren

Cor­ne­lia Koep­sell: Die Unbe­zähm­ba­ren

Als Julia zum Teenager heranreift, hat Frieda bereits mehrere Fehlgeburten hinter sich, sie ist geschieden und lebt allein. Julia besucht ihre Tante oft. Frieda setzt dem Mädchen allerdings „Flausen in den Kopf“, denn sie versucht, ihre Nichte zu einer selbstständigen Frau zu erziehen. Julia soll sich nichts gefallen lassen, sie soll nie in Abhängigkeit eines Mannes geraten. Julia soll ihr Leben nach eigenen Vorstellungen leben.
🚂 mit Bahn & Buch nach Stainz

🚂 mit Bahn & Buch nach Stainz

mit Bahn & Buch nach Stainz

Und wer hat das Stift Stainz gekauft und so zum Schloss gemacht? Ausgerechnet der "Wo i geh und steh, tuat mia mei Heaz so weh" -Johann – und somit hat meine Buslektüre (Die Leiden des jungen Werther in einer neuen Theaterfassung) dann auch wieder gepasst.

🚂 mit Lektüre reisen
Joel Dicker: Die Wahr­heit über den Fall Har­ry Quebert

Joel Dicker: Die Wahr­heit über den Fall Har­ry Quebert

Dieser Krimi hat mir Spaß gemacht wie selten einer!!! Er ist humorvoll, schräg, spannend … und was mir besonders gefiel: der Autor führt seine Leser*innen so richtig schön an der Nase herum. Ein Buch, bei dem tatsächlich nicht das Ende das Ziel ist, sondern der (über 700 Seiten lange) Weg dorthin!
Dia­lektS­HOG #3 zum Nach­hö­ren

Dia­lektS­HOG #3 zum Nach­hö­ren

mit Texten von: Anna Maria Lippitz, Gerlinde Allmayer, Maria Junger, Cornelia, Allmayer Krieg, Laura Nußbaumer, Silke Gruber und Johannes Lerch, Angelika Polak-Pollhammer, Boarnvroni,Kuno Kosmos, Veronika Unger, Anna-Lena Obermoser und Ronnie Rohrecker sowie Musik von SarahBernhardt, Sigrid Horn und Gottfried Gfrerer.
&Radieschen – Zeit­schrift für Lite­ra­tur

&Radieschen – Zeit­schrift für Lite­ra­tur

& Radieschen - Zeitschrift für Literatur wurde 2006 gegründet.
Seit 2010 arbeite ich in der Redaktion mit, außerdem bin ich für den Satz der Zeitschrift sowie die Website verantwortlich. Meine Kolumne "Textgeflüster" erschien von 2009 bis 2023.
Auf dem Blog von &Radieschen erscheinen regelmäßig Literaturempfehlungen von mir.

zur Website der Zeitschrift
Mor­gen­schte­an – Zeit­schrift für Dia­lekt­li­te­ra­tur

Mor­gen­schte­an – Zeit­schrift für Dia­lekt­li­te­ra­tur

Der "Morgenschtean" ist eine Zeitschrift für moderne, kritische Dialektliteratur und wurde 1989 gegründet.
2021 habe ich die Redaktionsleitung sowie die optische Gestaltung der Zeitung übernommen.
Für den Blog interviewe ich regelmäßig Autor:innen und Singer/Songwriter:innen, die den Dialekt in ihre Literatur/ Texte einfließen lassen, außerdem rezensiere ich aktuelle Neuerscheinungen.
zur Website des Morgenschtean
“Mit­tel­stadt­rau­schen”

“Mit­tel­stadt­rau­schen”

Als Marie im Café stolpert und einen Kaffee umstößt, lernt sie nicht nur Jakob kennen, sondern setzt damit auch eine Reihe von Geschichten in Gang. Jakob verliebt sich in Marie und trennt sich von seiner Freundin Sonja, die bald darauf jemand anderen trifft: Gery. Er war der beste Freund von Joe - der früher mit Marie zusammen war und sich mit einem spektakulären Sprung in den Donaukanal das Leben genommen hat. Ein mysteriöses Testament taucht auf, das im Prater verlesen werden soll - in Anwesenheit von Gery und Marie. Ein Debüt aus Österreich, eine Liebesgeschichte, märchenhaft und modern zugleich, ein Roman über Einsamkeit, Freundschaft, Sehnsucht und Liebe - in Wien, der "Stadt der Seele".

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“Die Schmet­ter­lings­fän­ge­rin”

“Die Schmet­ter­lings­fän­ge­rin”

Die schwangere Katja wird in wenigen Wochen zu ihrem Freund Danijel nach Sarajevo ziehen. Die Zeit vor der Abreise nutzt sie, um ein letztes Mal das Tal ihrer Kindheit zu besuchen. Dort stößt Katja auf die alten Geschichten: Wieso ist ihr Urgroßvater damals von Bosnien nach Österreich ausgewandert? Und weshalb sind drei seiner Kinder nach Kanada gegangen? Was wäre gewesen, wenn Großmutter einst den Mut gehabt hätte, ihrer großen Liebe in die Schweiz zu folgen? Und was bedeutet das, Heimat? Eine Liebesgeschichte aus dem Herzen von Mitteleuropa über das Bleiben und Fortgehen und über den Mut, ein neues Leben anzufangen.

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“Papa­ver­weg 6”

“Papa­ver­weg 6”

Was ist mit der neuen Mieterin in Top 10? Wieso schreit ihr Kind Tag und Nacht? Stimmt es, dass das Mädchen aus dem Dachgeschoß ihre Mitschülerinnen via Facebook mobbt? Wieso stützt sich der Ägypter aus dem Erdgeschoß auf einen Rollator? Und warum steckt an der Tür von Frau Klein ein Schreiben des Gerichtsvollziehers?
Papaverweg 6" erzählt von den Bewohner:innen in einem Mehrparteienhauses in einer beschaulichen Gasse am Rande der Großstadt. Und von dem alten Mann gegenüber, der auf fremde Fenster und fremde Leben schaut - und auf die alte Rotbuche, die ein dunkles Geheimnis bewahrt.
Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis "Schreiberei" der Steiermärkischen Sparkasse.

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“Žamor gra­da”

“Žamor gra­da”

Prijevod djela: Mittelstadtrauschen
Kada se Marie spotakne u kafiću i prevrne šalicu kave, ne samo da upozna Jakoba, nego time pokrene i čitav niz događaja. Jakob se zaljubi u Marie i prekine sa svojom djevojkom Sonjom koja ubrzo nakon toga sretne nekoga drugoga: Geryja. On je bio najbolji prijatelj Joeu, Marieinom bivšem dečku koji si je spektakularnim skokom u Dunav oduzeo život. Pojavljuje se misteriozna oporuka koju treba pročitati u Prateru - u prisutstvu Geryja i Marie. Debitantski roman iz Austrije, ljubavna priča koja je istovremeno i bajkovita i moderna, roman o samoći, prijateljstvu, čežnji, i ljubavi - u Beču, “gradu duše”.
S njemačkoga prevela Vedrana Gnjidić.

Kin­der­sei­te

Lena und Marko ist eine Hör-CD für den Vorschulunterricht und enthält 11 Lieder, viele Buchstabengedichte, Silbenübungen sowie Dialogen und Experimente zum Jahreskreis; alle Texte und Lieder wurden von mir verfasst; die CD ist auch über die Schulbuchaktion erhältlich.

“Die alte Simon”

Sie kicherte. »Was für ein klingender Name.« Ihr Kopf machte ihn nervös. Und dann sprach sie den Satz aus, der ihn damals so geärgert hat. »Ihre Vormieter waren nette Menschen. Haben mir immer Mineralwasser mitgebracht, wenn sie zum Einkaufen gefahren sind.« »Ich hab kein Auto«, hat er nur knapp geantwortet. »Ach so.« Sie hob enttäuscht die Schultern. »Naja. Kann man nichts machen. Dann werd ich wohl weiterhin die Sodakapseln verwenden müssen.« Jetzt legt er sein Ohr an ihre Tür. Noch immer hört er kein Geräusch. Er drückt auf die Klingel, so, wie er es schon am Vortag getan hat. Und was, wenn sie öffnet? Soll er so tun, als würde er wieder eine Briefmarke brauchen? Oder soll er zugeben, dass er sich Sorgen um sie gemacht hat? Vielleicht würde sie sich sogar darüber freuen. Dass er sich Gedanken macht. Dass sie ihm nicht egal ist.
Dia­lektS­HOG #2 zum Nach­hö­ren

Dia­lektS­HOG #2 zum Nach­hö­ren

In der zweiten Folge von DialektSHOG geht es es um Motivationen. Warum wird Literatur im Dialekt geschrieben? Hat Dialekt mit Poesie zu tun oder nicht? Welche politische Verantwortung tragen Dialektautor:innen? Welche Bedeutungen haben literarische Traditionen heute noch? Mit Texten von Katharina J. Ferner, Mario Huber, Siljarosa Schletterer und anderen Autor:innen.
Anne Becker: Luft­ma­schen­ta­ge (ab 11)

Anne Becker: Luft­ma­schen­ta­ge (ab 11)

Matea selbst stellt sich ihre Schüchternheit als Tiefseekrake vor. Diese heißt „Madame Schüchtern“ und sitzt in ihrem Bauch – auf einem superbequemen Sofa, wo sie manchmal ganz entspannt Tee trinkt und fernsieht, oder aber erschrocken hochspringt und mit ihren Tentakeln fuchtelt. (empfohlenes Lesealter: ab 11)
Wel­co­me!

Wel­co­me!

informations about me and my novels in English language
Seid deutsch, bleibt einig! [erschie­nen in: Mor­gen­schte­an U76–77/ Bei­la­ge]

Seid deutsch, bleibt einig! [erschie­nen in: Mor­gen­schte­an U76–77/ Bei­la­ge]

"Seid deutsch, bleibt einig!" – an diesem Spruch müssen Slawen:innen in Radkersburg noch immer täglich vorbeigehen. Anders als in Kärnten gab es in der Steiermark für Slowenisch:innen lange Zeit keine Kulturvereine und auch keinen slowenischsprachigen Unterricht, auch in den Kirchen gab es keine Messen in slowenischer Sprache. Ich habe mich mit der Kärntner Slowenien Rezka Kanzian getroffen, die – gemeinsam mit Susanne Weinlaner und dem Pavelhaus – der slowenischsprachigen Literatur im Grazer werkraumtheater als Erste eine Bühne bot, und mich auf eine Spurensuche begeben.

Artikel lesen

VATER VON SIE­BEN [erschie­nen in der Antho­lo­gie “Sie­ben”]

Sieben Geschwister sind sie gewesen, sagte die Großmutter. Die Lore, der Otto, der Josef, den alle den Pepsch nannten, der Hermann, der Ludwig, die Meri und als Letzte sie selbst, die Fips, eigentlich Philippa. Davor gab es noch drei Kinder, aber die gehörten nicht dazu, die waren vor ihrer Zeit. Die drei haben ihren ersten Geburtstag nicht erlebt, das eine kam 1914 tot zur Welt, das zweite wurde keine Woche alt und das dritte (auch schon ein Josef, so steht es auf dem Grabstein) starb mit nur neun Monaten an der Grippe, zwei Wochen bevor der Urgroßvater aus dem Großen Krieg heimkehrte.
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Pup­pen­heim, rosa­rot [erschie­nen in Fluch’­t’raum #11]

Du lebst in einem Puppenzimmer. Du hast ein Bett, deckst dich mit zwei Decken zu. Am Abend lehnst du dich gegen die Rückenlehne und versteckst dich in einer fremden Welt zwischen Papierseiten. Wanderst durch Leben, die nicht deine Leben sind, lebst Gefühle, die nicht deine Gefühle sind. Zuerst kamen sie und zerrten an den Gardinen. Drängten gegen Türen und Fensterläden. (Siehst du, Oma, was bringen schon Fensterläden, wenn die Welt vor deinem Haus steht?) Durch alle Öffnungen krochen sie, faulig war ihr Atem, abgerissen standen sie vor mir, zeigten auf ihre Beulen und Schürfwunden, hielten mir ihre Zahnlücken entgegen.
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“Mond, Ster­ne und dazwi­schen wir”

“Mond, Ster­ne und dazwi­schen wir”

Leon kämpfte sich durch den Schnee. Am Vorabend hatte der Winter die Stadt eingenommen, seitdem lag auf den Gehsteigen ein dicker, weißer, knirschender Teppich. Während sich seine Beine vorwärtskämpften, fragte er sich Leon, wie ihn seine Klassenkameraden nennen würden, wenn er nicht Anders hieße. Sein Freund Paul hatte es auch nicht leicht. Weil er Spatzinger hieß, wurde er von allen ausgelacht.  »Paul, dein Spatzi hängt raus!«, rief Finn ihm ständig nach. Pauls Spatzi hing natürlich nicht raus. Paul wurde einfach nur so gemobbt, ohne Grund. Vor allem Finn und Sophie machte es Spaß, ihn zu quälen.

“Radies­chen von unten” in der Meierei/Wien

Präsentation der Krimi-Anthologie "Radieschen von unten": Datum: Donnerstag, 5. Mai 2022, 18.00 Ort: Meierei/ Volksgarten, Wien Diesmal gibt es keine Lesung, sondern kurze Interviews und Musik von Peter Zirbs.
Tod einer guten See­le [erschie­nen in der Antho­lo­gie “Radies­chen von unten”]

Tod einer guten See­le [erschie­nen in der Antho­lo­gie “Radies­chen von unten”]

Alle sind sie gekommen. Fein herausgeputzt, Schuhe poliert, Blick nach unten. Die arme Berta, sagen sie. So eine gute Seele und so ein hässliches Ende. Und was jetzt wohl wird, aus der Trudi und dem Martin, jetzt, da die Berta nicht mehr für sie sorgen kann. Wo doch die Trudi nicht einmal mehr ihr eigenes Spiegelbild erkennt. Ich stehe im Novemberregen. Nicke nach links, nicke nach rechts. Denke: In ein Zimmer wird man sie schieben. Die Trudi in eines mit Bett und Schnabelhäferl und den Martin …

zur Anthologie

“Radies­chen von unten” im Leporello/Wien

"Radieschen von unten" - Buchpräsentation Ort: Buchhandlung Leporello, Singerstraße 7, 1010 Wien Zeit: 21. April 2022, 19.00. Ich lese gemeinsam mit Alex Beer, Theresa Prammer, Severin Groebner und Erwin Riedesser aus der frisch gedruckten Krimianthologie "Radieschen von unten". Moderiert wird die Lesung von unserer wunderbaren Herausgeberin Rotraut Schöberl.

“Papa­ver­weg 6” –2x in Vor­arl­berg

"Papaverweg 6" –2x in Vorarlberg 17. Sept. 2021, 19.00: Bibliothek Satteins, 18. Sept. 2021, 19.00 Bibliothek in Schruns (Stand Montafon). Doppel-Lesung mit Musik: "Vom Leben erzählen" Ich lese aus meinem Roman "Papaverweg 6", Karl Johann Müller liest zwei aktuelle Kurzgeschichten. Die Lesung wird musikalisch von Thomas Heel begleitet.

Zim­mer am Meer

Vorgestern Nacht, in meinem Zimmer am Meer,
besuchte mich ein Wal.
Der war ganz dick und auch ganz schwer
und trug einen gelben Schal.

Gestern Nacht, in meinem Zimmer am Meer,
lag im Bett eine Seeschlange drin.
Die wand sich hin und wand sich her
und sagte: „Ich heiße Nadine.“

Heute Nacht, in meinem Zimmer am Meer,
da will ich alleine sein.
Drum hab ich ein Netz ins Fenster gespannt,
nicht mal ne Mücke fliegt jetzt herein.

“Kli­ma-Zie­le” in Wien/ Dorn­bach

"Klima-Ziele" in Wien/ Dornbach 4. Juni 2021, 19.00, Heidis Zauberpark, Dornbacher Straße 62, 1170 Wien Wir lesen zu sechst zum Thema "Klimaziele" – Eintritt ist eine Spende an Global 2000.

“Papa­ver­weg 6” ist Teil der Famu­lus-Lesung

"Papaverweg 6" ist Teil der Famulus-Lesung 9. Februar 2021 um 19.00 ! Aufgrund der Corona-Maßnahmen findet die Lesung nur online statt. Die Lesung besteht aus 3 Teilen – Siljarosa Schletterer, Rebecca Heinrich und ich werden je 15 Minuten lesen. Das Video ist auch nach der Veranstaltung noch frei zugänglich.

Hom­mage an Stif­ter

Meine Kollegin Katharina J. Ferner hat im Lockdown ein tolles Projekt gestartet – eine kleine Reihe von Hommagen an jene Dichter*innen und Schriftsteller*innen, deren Namen auf Salzburgs Straßentafeln stehen. Für die Folge 9 durfte ich einen Text beisteuern. Ich habe mir Adalbert Stifter ausgesucht und mich für den Beginn seines Romans "Nachsommer" entschieden.

Pro­jekt Homeage. Adal­bert Stif­ter

Mein Vater bewohnte eine mittelgroße Wohnung in einer großen Gemeindebauanlage am Ostrand der Stadt. Im Erdgeschoß des Gebäudes befanden sich außer einer kleinen Supermarktfiliale noch ein Blumengeschäft, ein Tabakladen, ein Kaffeehaus, eine Schnapsbar, eine Nachtbar sowie eine Polizeistation. Im achten Stockwerk wohnte neben der Familie meines Vaters ein Ehepaar, welches die achtzig seit einiger Zeit überschritten hatte. Der Mann, der aufgrund seiner schweren Krankheit im Bette lag, wartete tagein, tagaus auf den Tod, während seine Frau ob der Tristesse ihrer Umgebung oft in Einsamkeit versank, weswegen die Frau meines Vaters sie manchmal zu einer Tasse Kaffee einlud.

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Mein fer­ti­ges Manu­skript wur­de mit dem Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur­preis des Lan­des Stei­er­mark aus­ge­zeich­net

Mein fer­ti­ges Manu­skript wur­de mit dem Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur­preis des Lan­des Stei­er­mark aus­ge­zeich­net

Vorige Woche wurde mein Jugendbuchmanuskript mit dem Arbeitstitel "Theo, Tim, Kurkuma und ich" mit dem Kinder- und Jugendliteraturpreis des Landes Steiermark (Kategorie Hauptpreis) ausgezeichnet. Schade, dass es aufgrund der Corona-Maßnahmen keine Preisverleihung gab, zu der andere kommen konnten. Man kann meine Lesung sowie die Begründung der Jury aber online lesen oder auch als Video sehen.
PAPA­VER­WEG: Bericht einer Recher­che

PAPA­VER­WEG: Bericht einer Recher­che

Diese kleine, dörflich anmutende Gasse am Wiener Stadtrand mit »Manhattener Skyline«, nur ein paar U-Bahn Minuten vom Stephansdom entfernt. Gibt es die wirklich? Oder ist alles nur Fiktion? (Den Text habe ich für den Leykam-Blog verfasst)

Lock­down Minia­tur #22

Freund*innen schicken mir Links zu prämierten Filmen, die man jetzt gratis streamen kann.  Via Facebook werde ich auf mindestens 5 verschiedene Onlinelesungen pro Tag hingewiesen, in den Laptops der anderen entstehen neue Romane, meine Verwandten nützen die Gelegenheit, sortieren die Bücher in ihren Buchregalen und züchten Tomaten.
Meine Pflanzen hingegen krepieren. 
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Lock­down Minia­tur #21

Trump
schlägt erneut eine Impfung
mit Desinfektionsmitteln vor.

Ich muss an M. denken,
die aufgrund ihrer Krebserkrankung
alles zu Hause hätte, um sofort
zum Selbstversuch zu schreiten 
und frage mich,
wie viele Amerikaner*innen
heute Abend tot
in ihren Badezimmern 
liegen werden. 

Lock­down Minia­tur #20

Wenn die Handschrift
des Versicherungsvertreters
zu Tränen rührt ...

Vielleicht lässt Corona doch
mehr Nähe zu
als wir gewöhnt sind.

Lock­down Minia­tur #19

K. sagt, dass L. behauptet hat, man hätte das Virus künstlich erzeugt – weil es zu viele Menschen gibt.
Ich frage mich, wie das mit den Chemtrails ist. Haben die versagt? Gibt es deswegen keine weißen Streifen mehr am Himmel? Weil man jetzt das Virus hat?
Ich will, dass K. bei L. nachfragt.
Überhaupt habe ich ziemlich viele Fragen an L.
Seitdem mir die Pressestunde keinen Kitzel mehr beschert, brauche ich L. für mein tägliches Amusement. K. aber macht mir einen Strich durch die Rechnung, er will sich nicht mehr mit L. auseinandersetzen, meint er, such dir deine Ablenkung anderswo!

Lock­down Minia­tur #18

Ich gehe auf die Seite der Onleihe
und lade mir sieben Bücher runter.
Auf unserem Putzbalkon
steht mein Lesestuhl.
Auf unserem Putzbalkon
scheint die Sonne, jeden Tag von 3 bis 6.
Putzen sollte ich auch.
Aber Putzen kann ich morgen auch noch. 

Lock­down Minia­tur #17

Jetzt bin ich seit fast vier Monaten kaum noch außer Haus gegangen. Oder sagen wir so: In letzter Zeit geh ich sogar brav. Jeden Tag eine Runde, wenn nicht durch den Wald, dann ist es der übliche Weg: an Magnolienbäumen, polierten SUVs und Zäunen vorbei (white picket fences und so), irgendwo zwischen Straßganger Kirche und Schloss St Martin müssen Sie sich das als Grazer*in vorstellen. Unsere tägliche Auslaufrunde beginnt zu nerven. So muss sich Bello fühlen, denke ich, immer an der gleichen Hundescheiße vorbei. Am Gartenzaun Nummer soundso stehen Menschen bei Musik und Bier und Gelächter. Sie tun das jeden Tag, ohne den befohlenen Meter Abstand. Gegenüber schraubt einer Sommerreifen auf PKWs, er hat in seiner Garage zwei Hebebühnen.
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Lock­down Minia­tur #16

auf facebook

wird wieder gestritten

die toten

werden zur masse

die freiheit

des einzelnen

zum mordinstrument.

Lock­down Minia­tur #15

Heute kam ein Päckchen vom Verlag:

Schob sich von rechts in meinen Türrahmen.

Der Postbote

– eine ganze Armlänge entfernt –

murmelte durch ein schwarzes Tuch

und floh nach links.

Lock­down Minia­tur #14

Eine Bekannte gesteht,
die Ratlosigkeit der Politiker
mache ihr Angst.
Ich hingegen würde mir
ein bisschen mehr Ratlosigkeit
wünschen.
Ein bisschen mehr
von dem guten alten
Ich weiß,
dass ich nichts weiß.
Stattdessen heißt es jetzt in Tirol:
Ich weiß nicht
dass ich jemals
was wusste.

Lock­down Minia­tur #13

Ich sehe in der Bluetooth Liste nach.
Hallo, Nachbar,
Bist du zu Hause?
Oder ist nur dein Handy da?

*

Im Mittagsjournal
erklärt man uns die neue Überwachungs-App.
Unsere Justizministerin findet das spannend

Lock­down Minia­tur #12

Auf Facebook
nähen wir Masken in Akkordarbeit
und unterrichten die Kinder von 8 bis 2.

Wir backen Brot und posten
Teigwaren in Heimarbeit
Danach gibt’s Online Yoga
Langeweile ziemt sich nicht
selbstlägrige Frauen werden bestraft

*

um 18 Uhr
versammeln wir uns an den Fenstern und
winken uns mit verhüllten Gesichtern zu.

Mein Mann ist jetzt Held auf Abruf.
Wenn man ihn an die Front holt, werde ich
auf den Balkon treten und mit
einem weißen Taschentuch winken.
Ich werde eine Schleife im Haar tragen:
Nous sommes en guerre.

In meinem Kopf werden die Bilder schwarz-weiß,
der Ton geht verloren.

Lock­down Minia­tur #11

Am Weg zum Müll sitzt ein Vogel
zwischen Glas und Beton
und findet nicht mehr zurück ins Freie.

Lock­down Minia­tur #10

In unserem Nachbarland richtet es sich der Diktator hübsch ein.
Knoblauch und Vitamin C, heißt es in Brüssel,
werden leider nicht helfen.

V. ruft an–
er wurde erfolgreich vom Asien-Urlaub rückgeholt.

Lock­down Minia­tur #9

ich schreibe
seit mehr als einem jahr
von einem mann
der sein Haus nie verlässt
nicht mal zum einkaufen.

2019 war das noch was außergewöhnliches.

wer wird meinen roman
nächstes jahr
noch lesen wollen?

Lock­down Minia­tur #8

asozial

ich will nicht klatschen
ich will euren kindern nicht per videochat zuwinken
ich will mich nicht in eurer facebookgruppe austauschen
ich will kein foto von mir teilen und zwanzig andere markieren
ich will nicht verraten, wie ich mich fit halte
ich will mich nicht mit der gitarre auf den balkon stellen
ich will mir eure bärlauchfotos nicht ansehen
ich will auch eure sms nicht lesen
ich brauche nichts,
mir geht’s gut.
mir fehlt nichts …
eure wangenküsse nicht
eure umarmungen nicht
eure kinder nicht
eure hunde nicht
eure autos nicht
ihr nicht.

die welt nicht.

Lock­down Minia­tur #7

In Ungarn
werden die letzten Reste der Demokratie zu Grabe getragen.
Vor ein paar Wochen wäre das Schlagzeile Nummer eins gewesen.

Lock­down Minia­tur #6

Durch Wien, heißt es, fährt jetzt ein Wagen, 
der die Menschen gratis mit Fendrich beschallt.
Mein Mann fände Mozart besser.

Der Nachbar gegenüber singt
pünktlich um sechs:
Love is a burning thing.
Mein Mann zeigt ihm, wie das zu klingen hat 
und dreht Johnny Cash auf.

Ich stopfe mir Silikon in die Ohren
und tue so, als wäre meine Arbeit wichtig

Lock­down Minia­tur #5

Das Erdbeben lässt die Kroatienfans kalt,
statt um die Zagreber Innenstadt zu trauern,
teilen sie Fotos von Bärlauchsträußen
und Zoom-Sceenshots ihrer Enkelkinder.

Im Fernsehen findet indes Schulfernsehen statt,
Sonntagabend, am zweiten Kanal.
Wascht euch brav die Hände, sonst ...

Die Regierung dankt allen
und macht aus uns ein Team –
Team Österreich:
Corona gegen alle
und alle (-5%) gegen Corona.

Lock­down Minia­tur #4

Wir klatschen, 
bis unsere Hände 
wund sind,
jeden Tag um 18:00,

Wenn der Held*innendienst endet,
um 19:00,
haben wir uns längst wieder 
anderen Dingen gewidmet. 

Der große Boss
wird ein bisschen jammern 
und vielleicht wird er was 
vom großen Kuchen abbekommen

(koste es, was es wolle)
Die Held*innen aber werden die Regale 
wieder allein einräumen.

Die Held*innen der Krise sind neonfarben.
Die Held*innen des Alltags : unsichtbar.

Lock­down Minia­tur #3

S. feiert ihren Geburtstag allein.
Die Tulpen auf ihrem Tisch,
so erzählt sie mir am Telefon,
sind vom Supermarkt.
Man hat sie ihr am Morgen
vorbeigebracht,
ebenso wie die
zwei Schokoküchlein
aus der Bäckerei.

S. sagt,
sie hätte immer schon gern
im Juni gefeiert.
Oder im Juli.
Dieses Jahr wird sie es endlich tun.

Lock­down Minia­tur #2

Den Vögeln ist unsere Krise egal.
In den Bäumen zwitschert es,
in meinem Laptop entsteht ein
neues Buch.

Ich will keine Lebensretterin sein.
Ich will die sein, die freiwillig
zu Hause bleibt, 
die lieber liest statt tanzt.
die lieber schreibt statt feiert.

Ich will die Ausnahme bleiben,
eine, über die andere
die Köpfe schütteln.

Der Unterschied
existiert nur im Kopf
und ist doch ein großer.

Lock­down Minia­tur #1

Rentner sonnen sich
auf Parkbänken
und rechtfertigen sich.

Auf Facebook kursieren Wut-Videos.
Menschen, die sie ihr Haus verlassen.
werden des zukünftigen Mordes
angeklagt.

Indes versammeln sich
unter uns die Nachbarn 
zum Grillen.
Ich schließe meine Balkontür
ich mag den Geruch 
ihres Grillanzünders nicht

Unsere Nachbarn 
versammeln sich zu oft
Jetzt böte sich die Gelegenheit: 
Ich könnte meine Nachbarn 
verpetzen

Lock­down Noti­zen

"Unsere tägliche Auslaufrunde beginnt zu nerven. So muss sich Bello fühlen, denke ich, immer an der gleichen Hundescheiße vorbei." Mein Coronatagebuch entstand in den Tagen vom 10. März bis zum 26. April 2020
Schla­fe, mein Prin­zen [erschie­nen in der Antho­lo­gie “Mör­de­ri­sche Alpen”]

Schla­fe, mein Prin­zen [erschie­nen in der Antho­lo­gie “Mör­de­ri­sche Alpen”]

Das Gesicht liegt im Schatten, deswegen kann Süßkind sein Gegenüber nicht sehen. Aber hören kann er den Mann, dazu ist so eine Vorrichtung ja gedacht, zum Hören, und hören, das tut Süßkind, von weichem Fleisch und süßem Atem, von blauen Puppenaugen unter nassen Wimpern und rot angelaufenen Backen. Von Schweiß, süßlich-sauer wie Himbeersaft, von strampelnden Beinchen, die Minuten zuvor noch auf dem Fahrrad gestrampelt sind und nun in die Luft treten. Schweiß bricht aus Süßkinds Körper, kein süßlich-saurer Himbeerschweiß, sondern herb-saurer Männerschweiß, er tränkt das Hemd und lässt die Lippen salzig schmecken, führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von den Bösen. Süßkind fährt mit dem Zeigefinger unter den Kragen, Luft, er bekommt keine Luft, der Kehlkopf ...
zur Anthologie

“Papa­ver­weg 6” in Bel­grad

"Papaverweg 6" in Belgrad 30.5.2019, 18.00 Österreich Bibliothek Belgrad Bulevar Kralja Aleksandra 31 Lesung aus dem Roman/ čitanje iz romana

33 Tage in Panče­vo – Tag 2

Du wirst den Frühling in Pančevo genießen, meinte M., als wir meine Reise ans ehemalige Ende der Donaumonarchie besprachen. Seit meiner Ankunft hat es durchgeschüttet. Im Appartement ist es kalt, trotz abgedrehter Heizkörper. Ich sitze in eine Decke eingehüllt am Schreibtisch und versuche, ein sms in serbischer Sprache an meine Vermieterin zu schreiben.

33 Tage in Panče­vo – Tag 1

Dass der Hitler nicht so schlecht gewesen sei, sagt er. Dass der, wenn es ihn heute noch gäbe, nicht alle hereinlassen würde. Dass der ganz anders umgegangen sei mit den Migranten als wir heute. Dass wir in Österreich jetzt endlich eine gute Regierung hätten. Eine bessere als zuvor.

“Papa­ver­weg 6” in Graz

Ich lese beim Lesefestival Neue Texte Ort: Minoriten, Mariahilferplatz Graz Datum: 9. März 2019 Beginn des Festivals: 14.00

Wri­ter in Resi­dence / Panče­vo (Ser­bi­en)

Den Wonnemonat Mai darf ich als Writer in Residence in Pančevo (Serbien/ Vojvodina) verbringen. Das Aufenthaltsstipendium wird vom Unabhängigen Literaturhaus Niederösterreich (ULNÖ) organisiert und von der Literaturabteilung im Bundeskanzleramt sowie vom ö. Kulturforum in Belgrad finanziert. Branislav Jovanović, Public domain, via Wikimedia Commons
Papa­ver­weg 6 auf Puls 4

Papa­ver­weg 6 auf Puls 4

Heute Morgen hat mich mein Kollege Peter Heissenberger (der ein absoluter Frühaufsteher ist) geweckt. "Weißt du eigentlich, dass dein neues Buch gerade auf Puls TV vorgestellt wird?"
Die All­wis­sen­de Daten­müll­hal­de

Die All­wis­sen­de Daten­müll­hal­de

Ich weiß, was du tust und wie du tickst, gestand mir ein Informatik-Freak, der mich persönlich nie kennengelernt hat und außerhalb des Binärsystems nie kennenlernen wird. Ich weiß alles über dich, dein Leben ist eine prall gefüllte Keksdose und wird durch Glasfaserkabel gespült, um direkt im riesigen Bauch des NSA-Wals zu landen.

“Sturz der Möwe” 3x in Wien

Der Sturz der Möwe Wien – so.vi.so-Saal Vorstellungen: 20., 21., 22. November 2015 Infos auf: http://www.ensemble21.at Produktion: Theater Ensemble 21, Ulrich Häusler Text: Margarita Kinstner Regie: Michael Grimm SchauspielerInnen: Rita Hatzmann, Erich Knoth

Rezen­si­on

"Sprachmächtig erzählt die österreichische Autorin Margarita Kinstner von einer Welt im Fluss, in der die Vergangenheit zum Traum verblasst und die Zukunft nichts versprechen kann." (Kieler Nachrichten)

“Die Schmet­ter­lings­fän­ge­rin” beim Impro-Thea­ter

"Die Schmetterlingsfängerin" beim Impro-Theater (Graz) Ort: Die Brücke, Grabnerstraße 39, Graz Zeit: 28. Oktober 2015, 20:00 Ich lese mit meinen KollegInnen von GRAUKO – Grazer Autorinnen und Autoren Kollektiv Texte, die von den Schauspielern des Impro-Theaters "übernommen" werden. Diesmal nehme ich eine Szene aus meinem neuen Roman mit

GRAU­KO-Lese­wan­de­rung

Ich lese und wandere mit meinen KollegInnen vom Grazer Autorinnen und Autorenkollektiv Datum: 11. Oktober 2015, 14.00 Start: vor der Buschenschank Skoff Weinleiten, Weinleitengasse 85, 8462 Gamlitz.

Rezen­si­on

"Sprachgewaltige Sätze voller Schönheit springen einem aus dem Roman entgegen, die so bezaubernd sind, dass man Innehalten muss, um sie auf sich wirken zu lassen." (Heike Kruse, 1.12.15, Unicum.de)

Mein neu­er Roman in den Café Puls Buch­tipps

Vor der Lesung im Leporello gab´s eine freudige Überraschung für mich: Rotraut Schöberl hat meinen Roman im Frühstücksfernsehen von Puls 4 empfohlen – und ich wusste gar nichts davon :-) Die Café Puls Buchtipps mit Rotraut Schöberl
“Tor­ten­schlach­ten”

“Tor­ten­schlach­ten”

Mit Geschichten von Polly Adler, Ela Angerer, Bettina Baláka, Ruth Cerha, Friedrich Dönhoff, Petra Hartlieb, Monika Held, Peter Henisch, Wolfgang Hermann, Margarita Kinstner, Elisabeth Klar, Edith Kneifl, Konrad Paul Liessmann, Heidi List, Klaus Nüchtern, Klaus Oppitz, Kurt Palm, Verena Petrasch, Eva Rossmann, Tex Rubinowitz, David Schalko, Susanne Scholl, Dirk Stermann, Cornelia Travnicek, Anna Weidenholzer und einem Songtext von Gustav
Antho­lo­gie “Bezie­hung­Kri­sen­Herd”

Antho­lo­gie “Bezie­hung­Kri­sen­Herd”

„Ausweitung der Kampfzone“ – so lautete das Thema des 19. Münchner Kurzgeschichtenwettbewerbs. Über 700 Schreibende meldeten sich – dramatisch, spannend, verzweifelt, ironisch, liebevoll, einfühlsam – mit einem kurzen Text zu Wort. „Kampfzone“, das ist für die einen Krieg, Neo-Imperialismus, Balkan, Afghanistan, für die anderen Geschlechterkampf, Identitätsfindung, Liebe oder Altern. Die 23 besten Storys hier in vorliegender Anthologie.

“Sturz der Möwe” in Ried

Der Sturz der Möwe KIK Ried, Hartwangerstraße 14 Vorstellung: 20, Juni 2015, 20.00 Produktion: Theater Ensemble 21, Ulrich Häusler Text: Margarita Kinstner Regie: Michael Grimm SchauspielerInnen: Rita Hatzmann, Erich Knoth
“Stadt­men­schen”

“Stadt­men­schen”

– Stadtmenschen – Vierzig Stadtmenschen erzählen über das Lebensgefühl Stadt, von Lieblingsplätzen und prägenden Erinnerungen, Sehnsüchten und Lebensentwürfen.

Bos­ni­en-Her­ze­go­wi­na – Rei­se­rou­te

Ich danke all den Familien, die mich Teil ihres Alltags werden ließen, all jenen, die mir aus ihrem Leben erzählt haben - in Banja Luka, Derventa, Glamoc, Bihac, Mostar, Medjugorje und Sarajevo. Außerdem danke ich den AktivistInnenen in Banja Luka, Sarajevo und Tuzla, die mir von den Protesten und den Plenen sowie der Basisarbeit, den Problemen aber auch den Fortschritten erzählt haben - und die alle meine Fragen geduldig beantwortet haben und mir weiterhin bei jeder Frage Antworten und wertvolle Links schicken.