"Literatur aus anderen Galaxien"
heißt meine kleine Nische in der Sendung "7shoG" auf Radio Helsinki, in der ich alle 4 Wochen Neuerscheinungen vorstelle oder Autor:innen einlade, aus ihren Texten zu lesen.
Der Morgenschtean ist eine Zeitschrift für moderne, kritische Dialektliteratur und wurde 1989 gegründet.
seit 2021 leite ich die Redaktion und gestalte das Layout.
Seit 2023 gibt es den Dialekt-SHOG auf Radio Helsinki
Nächte Folge:
Sonntag, 10. Dezember um 17.00
in Graz auf FM 92,6
oder weltweit auf helsinki.at/livestream
Als Marie im Café stolpert und einen Kaffee umstößt, lernt sie nicht nur Jakob kennen, sondern setzt damit auch eine Reihe von Geschichten in Gang. Jakob verliebt sich in Marie und trennt sich von seiner Freundin Sonja, die bald darauf jemand anderen trifft: Gery. Er war der beste Freund von Joe - der früher mit Marie zusammen war und sich mit einem spektakulären Sprung in den Donaukanal das Leben genommen hat. Ein mysteriöses Testament taucht auf, das im Prater verlesen werden soll - in Anwesenheit von Gery und Marie. Ein Debüt aus Österreich, eine Liebesgeschichte, märchenhaft und modern zugleich, ein Roman über Einsamkeit, Freundschaft, Sehnsucht und Liebe - in Wien, der "Stadt der Seele".
Die schwangere Katja wird in wenigen Wochen zu ihrem Freund Danijel nach Sarajevo ziehen. Die Zeit vor der Abreise nutzt sie, um ein letztes Mal das Tal ihrer Kindheit zu besuchen. Dort stößt Katja auf die alten Geschichten: Wieso ist ihr Urgroßvater damals von Bosnien nach Österreich ausgewandert? Und weshalb sind drei seiner Kinder nach Kanada gegangen? Was wäre gewesen, wenn Großmutter einst den Mut gehabt hätte, ihrer großen Liebe in die Schweiz zu folgen? Und was bedeutet das, Heimat? Eine Liebesgeschichte aus dem Herzen von Mitteleuropa über das Bleiben und Fortgehen und über den Mut, ein neues Leben anzufangen.
In ihrem preisgekrönten neuen Roman erzählt Margarita Kinstner von einem Mehrparteienhaus in einer beschaulichen Gasse am Rande der Großstadt. Von seinen Bewohnerinnen und Bewohnern. Von dem alten Mann gegenüber, der alles akribisch beobachtet, auf fremde Fenster und fremde Leben schaut - und auf die alte Rotbuche, die ein dunkles Geheimnis bewahrt. Eine Geschichte voller Empathie, unaufgeregt und trotzdem spannend.
Lena und Marko ist eine Hör-CD für den Vorschulunterricht und enthält 11 Lieder, mehrere Anlautgedichte, Silbenübungen sowie Dialogen und Experimenten zum Jahreskreis; auch über die Schulbuchaktion erhältlich.
Ich schaue meinem Mann ins Gesicht. Seine Augen sind geschlossen, als er den Satz zu mir sagt, wir liegen im Bett, es ist kurz nach halb sieben.
„Immer dasselbe, langweilige Ritual“, sagt er, als er die Augen aufschlägt. „Aufstehen, Kaffeemaschine einschalten, Zähne putzen, Käsebrot essen, aufs Klo gehen, duschen, anziehen und in die Schuhe schlüpfen.“
„Ich schlüpfe morgens nie in die Schuhe“, sage ich.
Prijevod djela: Mittelstadtrauschen Kada se Marie spotakne u kafiću i prevrne šalicu kave, ne samo da upozna Jakoba, nego time pokrene i čitav niz događaja. Jakob se zaljubi u Marie i prekine sa svojom djevojkom Sonjom koja ubrzo nakon toga sretne nekoga drugoga: Geryja. On je bio najbolji prijatelj Joeu, Marieinom bivšem dečku koji si je spektakularnim skokom u Dunav oduzeo život. Pojavljuje se misteriozna oporuka koju treba pročitati u Prateru - u prisutstvu Geryja i Marie. Debitantski roman iz Austrije, ljubavna priča koja je istovremeno i bajkovita i moderna, roman o samoći, prijateljstvu, čežnji, i ljubavi - u Beču, “gradu duše”. S njemačkoga prevela Vedrana Gnjidić.
Mein erstes Jugendbuch THEO, TIM, KURKUMA UND ICH erzählt von der 15jährigen Amelie, die ihren Stiefvater verloren hat. Das Manuskript, das mit dem Kinder-und Jugendliteraturpreis des Landes Stmk. ausgezeichnet wurde, ist noch unveröffentlicht. Laudatio zum Kinder- und Jugendliteraturpreis
Meine Kurzgeschichte "Die alte Simon" wartete schon lange auf Überarbeitung – ich habe sie vor ein paar Jahren geschrieben, in Gedenken an meine ehemalige Nachbarin. Nun habe ich mich ihrer angenommen und sie ans DUM geschickt.
"SIEBEN – Das lange Tal der Kurzgeschichten" – so heißt die Anthologie zum Mölltaler Geschichtenwettbewerb, in der ein neuer Text von mir zu finden ist.
Gerade ist die Benefiz-Anthologie "Friedensboten" erschienen – zwei Texte darin sind auch von mir.
Mit dem Kauf wird die Spendenaktion „Wir für Ukraine“ der Caritas und der Kleinen Zeitung unterstützt.
"Du lebst in einem Puppenzimmer. Du hast ein Bett, deckst dich mit zwei Decken zu. Am Abend lehnst du dich gegen die Rückenlehne und versteckst dich in einer fremden Welt zwischen Papierseiten."
Die Anthologie "Mond, Sterne und dazwischen wir" versammelt Geschichten für Leser*innen ab 10 Jahren, die aus den vielfältigen Lebenswelten von Kindern erzählen. Meine Geschichte über Leon Anders ist meine erste Kurzgeschichte für Kinder.
Präsentation der Krimi-Anthologie "Radieschen von unten":
Datum: Donnerstag, 5. Mai 2022, 18.00
Ort: Meierei/ Volksgarten, Wien
Diesmal gibt es keine Lesung, sondern kurze Interviews und Musik von Peter Zirbs.
Walpurgisnacht-Lesung auf der Ragnitzwiese
Ich lese mit dem Grazer Autorinnen und Autoren Kollektiv
Zeit: Samstag, 30. April 2022, 16.00
Ort: Naturfreunde Graz auf der Ragnitzwiese (Haberwaldgasse 7/ Hart bei Graz)
"Radieschen von unten" - Buchpräsentation
Ort: Buchhandlung Leporello, Singerstraße 7, 1010 Wien
Zeit: 21. April 2022, 19.00.
Ich lese gemeinsam mit Alex Beer, Theresa Prammer, Severin Groebner und Erwin Riedesser aus der frisch gedruckten Krimianthologie "Radieschen von unten". Moderiert wird die Lesung von unserer wunderbaren Herausgeberin Rotraut Schöberl.
"Papaverweg 6" –2x in Vorarlberg
17. Sept. 2021, 19.00: Bibliothek Satteins,
18. Sept. 2021, 19.00 Bibliothek in Schruns (Stand Montafon).
Doppel-Lesung mit Musik:
"Vom Leben erzählen"
Ich lese aus meinem Roman "Papaverweg 6",
Karl Johann Müller liest zwei aktuelle Kurzgeschichten.
Die Lesung wird musikalisch von Thomas Heel begleitet.
"Klima-Ziele" in Wien/ Dornbach
4. Juni 2021, 19.00,
Heidis Zauberpark, Dornbacher Straße 62, 1170 Wien
Wir lesen zu sechst zum Thema "Klimaziele" – Eintritt ist eine Spende an Global 2000.
"Papaverweg 6" ist Teil der Famulus-Lesung
9. Februar 2021 um 19.00
! Aufgrund der Corona-Maßnahmen findet die Lesung nur online statt.
Die Lesung besteht aus 3 Teilen – Siljarosa Schletterer, Rebecca Heinrich und ich werden je 15 Minuten lesen. Das Video ist auch nach der Veranstaltung noch frei zugänglich.
Meine Kollegin Katharina J. Ferner hat im Lockdown ein tolles Projekt gestartet – eine kleine Reihe von Hommagen an jene Dichter*innen und Schriftsteller*innen, deren Namen auf Salzburgs Straßentafeln stehen.
Für die Folge 9 durfte ich einen Text beisteuern. Ich habe mir Adalbert Stifter ausgesucht und mich für den Beginn seines Romans "Nachsommer" entschieden.
Meine Nachbarin ist klug und obendrein ein Multitalent. Expertin für den Nahen Osten, Terrorismusforscherin, Psychologin, Wahrsagerin, Kartenlegerin, Yoga-Lehrerin und neuerdings auch Virologen.
Vorige Woche wurde mein Jugendbuchmanuskript mit dem Arbeitstitel "Theo, Tim, Kurkuma und ich" mit dem Kinder- und Jugendliteraturpreis des Landes Steiermark (Kategorie Hauptpreis) ausgezeichnet.
Diese kleine, dörflich anmutende Gasse am Wiener Stadtrand mit »Manhattener Skyline«, nur ein paar U-Bahn Minuten vom Stephansdom entfernt. Gibt es die wirklich? Oder ist alles nur Fiktion?
Apropos Katzenvideos. Was mir in letzter Zeit auffällt, wenn ich auf Facebook bin: Plötzlich kommen alle auf den Hund. Wirklich! Der Hund löst die Katze ab!
Anleitung: Schreibe eine Geschichte mit folgenden Sendungstiteln: "Hexe Reloaded", "Hoppala, Traktorstrahlen", Stadtleben – Stadtlesen", "Mondsüchtig", "Traumstädte - Stadtträume" – "Die blaue Sendung: Goldstücke", sowie: "Mörder, Biografen und Radieschen".
Ist das dein Ernst?
Und ob!
Die Mutter auf der mit Stoff bespannten Liege. Das Kind daneben auf einem Handtuch, in seinen Händen hält es einen Stoffhasen. Der Kopf des Hasen wackelt. Das Kind lässt den Hasen auf den Bauch der Frau springen.
"Unsere tägliche Auslaufrunde beginnt zu nerven. So muss sich Bello fühlen, denke ich, immer an der gleichen Hundescheiße vorbei."
Mein Coronatagebuch entstand in den Tagen vom 10. März bis zum 26. April 2020
Ich freue mich sehr, dass ich mit meinem Manuskript "Theo, Tim, Kurkuma und ich" in das Schreibzeit-Programm des Instituts für Kinder- und Jugendliteratur aufgenommen wurde.
Ob Stadt oder Land, eine blühende Sommerwiese, ein glitzernder Bergsee oder ein schneebedeckter Gipfel – der Alpenraum ist für viele Idylle pur. Meint man. Denn Mord und Totschlag machen auch vor der schönsten Gegend nicht halt ...
"Rubni Predeli Dunava oder: 33 Tage Pančevo "
Präsentation meiner Video-Text-Collage mit anschließender Lesung und Diskussion
27. Oktober 2019 um 20.00
im Cafe Anno, Lerchenfelder Str 132, 1080 Wien
Eigentlich war Axel ein bescheidener Mensch. Das erkannte man schon daran, wie er seinen Namen schrieb, nämlich mit nur einem A. Dabei protzte in seiner Geburtsurkunde das Doppel-A. Ein Ass hoch zwei hätte er werden sollen, der Axel.
Günter Encic hat einen wunderbaren Podcast. Dieser nennt sich "Geschichten – der Podcast aus der Literaturhauptstadt Graz". In seiner neuen Folge wird auch mein neues Buch vorgestellt
"Wir sind die Pančevo-City-Crowd, du gehörst jetzt zu uns", sagt J. die es nicht gerne sieht, wenn ich nach Belgrad fahre. S. wiederum möchte, das ich öfters nach Belgrad fahre. Du kannst dich doch nicht immer in Pančevo verstecken, sagt sie
Er zeigt mir ein Bild des größten Schuhs, den er je angefertigt habe. Größe 58, sagt er stolz. Und die Diplomaten, die seien alle bei ihm ein und ausgegangen. Auch die österreichische Botschaft sei ja nicht weit, sagt er. Aber von dort käme schon länger keiner mehr.
Eine offene Bühne für Poetinnen und Poeten, mitten in Dorćol. Wir sind die Treppen hinabgestiegen, Sofija, der Kulturattaché, die junge Universitätsangestellte und ich. Sofija hat die Übersetzung meines Textes für die Lesung in der Unibibliothek ihr Handy geladen, nun trägt sie sich in die Liste ein.
Jetzt muss man sich Belgrad ein bisschen wie Wien vor 20 Jahren, nur ohne U-Bahn vorstellen. Die Stadt hat 1,34 Millionen Einwohner bei einer Fläche von 360 km². (Zum Vergleich: Wien hat 415 km²).
In Belgrad gibt es Bushaltestellen. Wohin die Busse fahren, erschließt sich mir als Touristin meist nicht. Ich gehe also zu Fuß, lasse mich von Google Maps führen.
Nach er Podiumsdiskussion über Thomas Bernhard esse ich Leskovačka mućkalica und zünde mir eine Zigarette an. Höre V. zu, der uns uns die Geschichte von Ivo Andrićs Sondergenehmigung, das Land zu verlassen, erzählt.
Mein Messenger vibriert.
Es ist bereits nach halb elf. J. fragt, wo ich bleibe.
Nach der Podiumsdiskussion bin ich enttäuscht. Ich erzähle D. von einer lahmen Diskussion, in der es am Ende nur bloß darum gegangen sei, wie der Österreichische Literaturbetrieb aussähe. Also ob ich das wüsste.
V. erklärt mir: Der Name Tamiš stamme vom selben keltischen Wort ab wie die Themse. Wikipedia weiß darüber nichts, aber Wikipedia weiß vielleicht nicht alles.
Die Temesch und die Donau haben im Serbischen ein männliches Geschlecht. Das verwirrt mich jedes Mal.
Die Belgrader führen ihre Hunde durch den Regen spazieren. Meine Füße schwimmen in den Schulen und färben meine Zehen von Neuem rot. Der kleine Bus steht schon da. Ich schüttle meinen Knirps aus und falte ihn zusammen
Die Angestellte hält mir eine Publikation unter die Nase: Schau mal, sagt sie, die Fotos, die du suchst, sind ja bereits veröffentlicht. Wenn du sie abfotografierst und den Titel des Buches angibst, dann brauchst du keine Genehmigung.
In Serbien scheint man sich tatsächlich nicht gut auszukennen mit dem Urheberrecht.
Ein Sicherheitsbeamter nähert sich in schnellen Schritten und fuchtelt mit den Händen. Ich senke die Kamera nicht, denn das würde bedeuten, dass ich mir meiner Schuld bewusst bin. Der Uniformierte fordert mich auf, die Bilder zu löschen. Als ich nach dem Warum frage, hebt er die Schultern. Sein Englisch sei nicht so gut, entschuldigt er sich.
Sonntag. Endlich ist es wieder sonnig. D. und ich treffen einander am Fluss, wir haben es nicht, wie ursprünglich vorgehabt, auf den Flohmarkt geschafft, zu spät ist es letzte Nacht geworden, als wir das Geschirr abwuschen hatte draußen bereits die Dämmerung eingesetzt.
D. sagt später, als wir alle in seinem Appartement zusammenkommen: Wenn es regnet, schwemmt es den ganzen Dreck aus Rumänien an. Einmal sei sogar eine tote Kuh vorbei geschwommen.
Ich wate durch den Schlamm, von unten greift etwas nach mir, zerrt an meinem Schuh. Ich bückte mich, entreiße dem Monster das Rot, laufe barfuß weiter. Die Sonne verbrennt mir das Gesicht (endlich!), die Gelsen surren mir in den Ohren, fliegen mir ins Hirn.
Und wieder empfängt mich Belgrad mit Regen.
S. führt mich in die alten serbischen Restaurants und Kaffeehäuser –die Stadt wie ein Klischee von Wien.
An den Hauswänden Photos alter deutscher Schulklassen, irgendwo in Dorćol, auf dem Weg zur Universität.
Der Rothaarige stellt sich als irischer Filmemacher heraus, der sich in Pančevo vor dem Leben versteckt. In Pančevo lasse es sich gut verstecken, sagt D. Und trinken, sagt der Ire.
Du schickst mir Fotos, die Fensterrahmen unserer neuen Wohnung sind verwittert, der Rahmen im Wohnzimmer gar morsch, dass man ihn wird austauschen müssen.
Tags darauf, irgendwo zwischen Park, Bus und österr. Botschaft schreibe ich an die Hausverwaltung, dann stülpe ich mir die Regenpelerine über den Kopf, damit das Objektiv meines Fotoapparats nicht nass wird.
Fahrt nach Belgrad, um mich in der Österreichischen Botschaft mit dem Kulturattaché zu treffen. Seit dem Debütfestival in Kiel denke ich bei den Wort immer an Ulklieder auf Französisch mit Ukulelenmusik.
Der Kulturattaché hier heißt Johannes und scheint keine Ukulele zu besitzen.
Mein erstes Date führt mich in ein Bierlokal. Dabei sind weder J. noch ich Biertrinkerinnen, wir bevorzugen beide Wein (J. noch viel strikter als ich, wie sich herausstellen wird.)
Du wirst den Frühling in Pančevo genießen, meinte M., als wir meine Reise ans ehemalige Ende der Donaumonarchie besprachen.
Seit meiner Ankunft hat es durchgeschüttet. Im Appartement ist es kalt, trotz abgedrehter Heizkörper. Ich sitze in eine Decke eingehüllt am Schreibtisch und versuche, ein sms in serbischer Sprache an meine Vermieterin zu schreiben.
Dass der Hitler nicht so schlecht gewesen sei, sagt er. Dass der, wenn es ihn heute noch gäbe, nicht alle hereinlassen würde. Dass der ganz anders umgegangen sei mit den Migranten als wir heute. Dass wir in Österreich jetzt endlich eine gute Regierung hätten. Eine bessere als zuvor.
Den Wonnemonat Mai darf ich als Writer in Residence in Pančevo (Serbien/ Vojvodina) verbringen. Das Aufenthaltsstipendium wird vom Unabhängigen Literaturhaus Niederösterreich (ULNÖ) organisiert und von der Literaturabteilung im Bundeskanzleramt sowie vom ö. Kulturforum in Belgrad finanziert. Branislav Jovanović, Public domain, via Wikimedia Commons
Heute Morgen hat mich mein Kollege Peter Heissenberger (der ein absoluter Frühaufsteher ist) geweckt.
"Weißt du eigentlich, dass dein neues Buch gerade auf Puls TV vorgestellt wird?"
"Ich weiß, was du tust und wie du tickst, gestand mir ein Informatik-Freak, der mich persönlich nie kennengelernt hat und außerhalb des Binärsystems nie kennenlernen wird. Ich weiß alles über dich, dein Leben ist eine prall gefüllte Keksdose und wird durch Glasfaserkabel gespült, um direkt im riesigen Bauch des NSA-Wals zu landen."
Mein Text "Die Allwissende Datenmüllhalde" ist in der neuen Ausgabe der grazKunst zu lesen.
Gespräch und Lesung aus meinen Büchern
plus Schreibwerkstatt mit Sonntraut Diwald
Ort: Lila Couch – Das Coaching Atelier/ Gersthofer Straße 118, Wien
Zeit: 21. September 2016, ab 17.00
"Die Schmetterlingsfängerin" in der Landesbibliothek Stmk./Graz
Ort: Landesbibliothek Steiermark, Joanneumsviertel Graz
Zeit: Mittwoch, 15. Juni 2016, 19.00
Ich lese aus dem Roman
"Die Schmetterlingsfängerin" in Erlangen
Lesung aus meinem Roman
und anschließendes
literarisches Gespräch mit Nataša Dragnić
Ort: VHS Erlangen
Zeit: 21. April 2016 um 19:30
In Österreich kursieren neuerdings Schlagworte wie „Werteschulung“ und „christliches Abendland“. Ich sitze allein in meinem Pécser Appartement und halte mich nicht an die Tradition des Familienfestes. Eine Bekannte aus Banja Luka schickt mir Ostergrüße, sie selbst feiert als Orthodoxe erst Anfang Mai.
Wie ein zähflüssiger Lavastrom wälzt sich die Handlung durch das trockene Gelände meiner Gedankengänge. In Österreich wird derweil um Prozentangaben in Zeitungen gestritten, in Pakistan wurden Zivilisten bei einem Anschlag zerfetzt. Man rät mir : Scheib was Leichtes, was Romantisches,
- Aber warum ausgerechnet ein jüdisches Lied in einer Zisterzienserkirche, die noch dazu einmal eine Moschee gewesen ist? Haben Sie denn gar keinen Respekt vor den Religionen?
Ich 2, aha, das katholische Über-Ich also, denke ich. Heute feiert es seine Auferstehung und pafft mir die Bude voll.
In der Király utca liegen Gedichte auf dem bronzenen Kaffeehaustisch. Daneben steht ein weißhaariger Literat. Als ich näher komme, zeigt er mir seinen Lyrikband, blättert für mich durch die Seiten, übersetzt und erklärt ungarische Begriffe aus der Poesie.
Zsolnay Kulturális Negyed
Liebe K., seitdem du weg bist, finde ich an jeder Ecke ein Handschuhgeschäft oder ein Handschuhmuseum. Du hättest noch ein paar Tage länger bleiben sollen!
Sie entschuldigt sich für ihr miserables Deutsch ohne einen einzigen grammatikalischen Fehler zu machen. Ihr Zopf eine Mischung aus aschblond und mausgrau, mit strahlenden Augen japst sie, vor ein paar Monaten Oma geworden zu sein. Sie ringt nach dem Genetiv: Das Kind meines Sohnes. Jeder Satz wohl überlegt, im Zeitlupentempo ausgesprochen.
Als ich nach Hause komme, werfe ich ein weißes Pulver ein, hole mir Klopapier und wünsche mich auf die Alm oberhalb der Laubbaumgrenze. Immerhin, das Hochhaus habe ich gesehen. 25 Stockwerke und seit 27 Jahren unbewohnbar.
Abermals ein neuer Tag in Pécs. Gestern Abend endlich etwas zu Ende gebracht, nach einem halben Jahr Lähmung. Heute am Morgen wieder Schreckensnachrichten. Die Welt dort draußen lebt also noch. Sie weint. Sie schreit. Sie ist in Panik.
Besuch von Bekannten aus Wien: Gemeinsam schlendern wir durch die Stadt, besuchen sogar die Palmsonntags-Messe und besichtigen uns die Innerstädtische Pfarrkirche.
"Die Schmetterlingsfängerin" in Pécs
Ich lese
im Zuge meines Writer-in-Residence-Stipendiums
in der Österreich-Bibliothek in Pécs/Ungarn
am Do, 24. März 2016 um 16.00
Mittelstadtrauschen in einem altehrwürdigen Zisterzienser-Gymnasium vorzustellen, hat etwas Bizarres. Ich erzähle von Sex, Drogen, Einsamkeit und weggegebenen unehelichen Kindern und zeichne Strichmaxerl auf die Tafel.
Es regnet in Pécs. Und es ist kalt. Die Heizung höher gedreht, die Kuschelweste eng um den Körper geschlungen. Heißer Kaffee. Im Theaterstück rasten die Leute in ihrer heilen Welt aus, in der realen Welt tun sie es sowieso. Die Bilder, von denen unser Außenminister meint, dass wir sie aushalten müssen, werden zur täglichen Normalität.
Die Männer sind überwiegend jung. Einige wenige sind in meinem Alter, diese tragen Ledertaschen. Viele Männer rauchen. Viele von ihnen tragen Arbeitskleidung. Manche fahren Rad. Viele sitzen hinter dem Steuer eines Autos oder Lieferwagens. Schüler und Studenten gehen in Gruppen. Am Spielplatz spielen 2 Männer mit ihren Kindern. Einige Männer sieht man nicht, man hört sie. Sie bohren und hämmern.
Vieles ließe sich zum Weltfrauentag schreiben. Ich habe mich gegen das Schreiben entschieden. Stattdessen bin ich den Pécser Frauen entgegengegangen und nachgeschlichen.
Als ich sagte: Ich fahre nach Ungarn, hat mich mein Junge ängstlich angesehen. Vor einem halben Jahr war Ungarn für ihn ein Fleck auf der Landkarte, Durchzugsbegiet. Er hat das Land nur unter sich rumpeln gespürt, nie gesehen. Ich sitze in der Bahn und schaue für ihn aus dem Fenster. Schwemmland, Baumstümpfe, geduckte Häuser von denen die Fassade abblättert. (2016)
"Die Schmetterlingsfängerin" in Graz
Ich lese
beim Minorität-Lesefest "Neue Texte" aus meinem Roman "Die Schmetterlingsfängerin"
Ort: Minorität Graz
Zeit: 5. März 2016, ca. 18.00
"Fast zeitlos und nicht eindimensional"
... so urteilt Heinz Wagner vom KURIER. Und auch auf Kulturmischmasch haben wir eine schöne Rezension erhalten.
"Sprachmächtig erzählt die österreichische Autorin Margarita Kinstner von einer Welt im Fluss, in der die Vergangenheit zum Traum verblasst und die Zukunft nichts versprechen kann." (Kieler Nachrichten)
Die Schmetterlingsfängerin in Wien
Ich lese
gemeinsam mit Anna Baar
in der Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse, Wien
am 12. November 2015 um 19.00
"Die Schmetterlingsfängerin" beim Impro-Theater (Graz)
Ort: Die Brücke, Grabnerstraße 39, Graz
Zeit: 28. Oktober 2015, 20:00
Ich lese mit meinen KollegInnen von GRAUKO – Grazer Autorinnen und Autoren Kollektiv Texte, die von den Schauspielern des Impro-Theaters "übernommen" werden. Diesmal nehme ich eine Szene aus meinem neuen Roman mit
"Die Schmetterlingsfängerin" im Kunstgarten Graz
LESUNG AUS MEINEM ROMAN
ORT: Kunstgarten Graz, Payer Weyprecht Str. Graz
ZEIT: 22. Oktober 2015, 19.00
Ich lese und wandere
mit meinen KollegInnen vom Grazer Autorinnen und Autorenkollektiv
Datum: 11. Oktober 2015, 14.00
Start: vor der Buschenschank Skoff Weinleiten,
Weinleitengasse 85, 8462 Gamlitz.
"Sprachgewaltige Sätze voller Schönheit springen einem aus dem Roman entgegen, die so bezaubernd sind, dass man Innehalten muss, um sie auf sich wirken zu lassen." (Heike Kruse, 1.12.15, Unicum.de)
Graz ist Anfang 2014 meine Wahlheimat. Wie es mir in der Stadt geht, was ich an Graz mag und wie ich die Stadt sehe, habe ich Edit Rainsborough von der Wiener Zeitung verraten.
Die Schmetterlingsfängerin - mein zweiter Roman - erscheint am 24.8. im Deuticke Verlag. Heute kam mein Lese-Exemplar zu mir nach Hause – Danke an meine liebe Lektorin Martina Schmidt!
Buchpräsentation
der Anthologie "Tortenschlachten"
Wir lesen aus unseren Geschichten
WO: Hartliebs Bücher, Porzellangasse 36, Wien
ZEIT: 21. September 2015, 20.00
"Die Schmetterlingsfängerin" beim Ö1 Kulturpicknick / GRAZ
Ich lese beim Ö1 Kulturpicknick
Wo: Eggenbergerger Schlusspark
Wann: Sonntag, 13. September 2015, ab 12:00
Meine Lesung aus "Die Schmetterlingsfängerin" findet um ca. 13.00 statt.
Vor der Lesung im Leporello gab´s eine freudige Überraschung für mich: Rotraut Schöberl hat meinen Roman im Frühstücksfernsehen von Puls 4 empfohlen – und ich wusste gar nichts davon :-) Die Café Puls Buchtipps mit Rotraut Schöberl
Mit Geschichten von Polly Adler, Ela Angerer, Bettina Baláka, Ruth Cerha, Friedrich Dönhoff, Petra Hartlieb, Monika Held, Peter Henisch, Wolfgang Hermann, Margarita Kinstner, Elisabeth Klar, Edith Kneifl, Konrad Paul Liessmann, Heidi List, Klaus Nüchtern, Klaus Oppitz, Kurt Palm, Verena Petrasch, Eva Rossmann, Tex Rubinowitz, David Schalko, Susanne Scholl, Dirk Stermann, Cornelia Travnicek, Anna Weidenholzer und einem Songtext von Gustav
„Ausweitung der Kampfzone“ – so lautete das Thema des 19. Münchner Kurzgeschichtenwettbewerbs. Über 700 Schreibende meldeten sich – dramatisch, spannend, verzweifelt, ironisch, liebevoll, einfühlsam – mit einem kurzen Text zu Wort. „Kampfzone“, das ist für die einen Krieg, Neo-Imperialismus, Balkan, Afghanistan, für die anderen Geschlechterkampf, Identitätsfindung, Liebe oder Altern. Die 23 besten Storys hier in vorliegender Anthologie.
– Stadtmenschen –
Vierzig Stadtmenschen erzählen über das Lebensgefühl Stadt, von Lieblingsplätzen und prägenden Erinnerungen, Sehnsüchten und Lebensentwürfen.
Ich danke all den Familien, die mich Teil ihres Alltags werden ließen, all jenen, die mir aus ihrem Leben erzählt haben - in Banja Luka, Derventa, Glamoc, Bihac, Mostar, Medjugorje und Sarajevo. Außerdem danke ich den AktivistInnenen in Banja Luka, Sarajevo und Tuzla, die mir von den Protesten und den Plenen sowie der Basisarbeit, den Problemen aber auch den Fortschritten erzählt haben - und die alle meine Fragen geduldig beantwortet haben und mir weiterhin bei jeder Frage Antworten und wertvolle Links schicken.
Z. hat mir während meiner Teilnahme am Art Guerilla Camp ihre Geschichte erzählt. Sie floh mit ihrer Familie 1992 nach Belgrad, kam dann nach Glamoč zurück und musste 1995 erneut fliehen. Die Familie erreichte schließlich Derventa. Heute lebt Z. in Banja Luka.
Gemeinsam besuchten wir ihren Heimatort Vrba in Glamoč.
Mit Josip verbindet mich seit dem Projekt "Franz Ferdinands Princip" eine Freundschaft, die wir über Facebook aufrecht erhalten. Im Jänner hat er mich in Graz besucht - nun kam ich zu ihm in sein Atelier in Međugorje.
Der Sturz der Möwe
im Literaturhaus Graz
Vorstellungen: 13.3 und 4.3., jeweils 19:30
Produktion: Theater Ensemble 21, Ulrich Häusler
Text: Margarita Kinstner
Regie: Michael Grimm
SchauspielerInnen: Rita Hatzmann, Erich Knoth
Ich freue mich über diese tolle Einladung!
Pro EU-Land reisen je ein Buch (bzw. sein/e Autor:in) an – ich vertrete Österreich.
Das Festival findet von 15. bis 18. Mai statt. Eine öffentliche Lesung gibt es am 15.5. im Literaturhaus Kiel.
Ich lese
am Mo, 8. April 2014
bei "Rund ums Buch" – dem Weiterbildungsseminar für junge BuchhändlerInnen und VerlagsmitarbeiterInnen
in Strobl am Wolfgangsee
Abschiedsauftritt unserer Lesebühne:
am 23.2.2014 um 20h im Café Anno
mit Stargast Simon Tomaz
Thema diesmal: Die große Kummerlation – Facetten des Stillstands
ORF Buchtipps für den Gabentisch:
"Margarita Kinstner findet in ihrem Romandebüt "Mttelstadtrauschen" eine Sprache für die "heutige Generation": kurze Sätze, kurze Worte, prägnant, unsentimental – aber nicht gefühllos."
"Mit subtilem Witz, viel Bitterkeit und einer großen Portion - für eine junge Autorin ungewöhnlicher - Lebensweisheit eröffnet der Roman tragikomische Beziehungsgeflechte."
"in Kinstners Sätze kann man sich verlieben."
– Edith Rainsborough in der Wiener Zeitung
Christine Westermann empfiehlt Mittelstadtrauschen auf WDR
Was ich nicht wusste: Dass solche Fernsehempfehlungen sehr schnell dazu führen können, dass ein Roman kurzzeitig nicht mehr lieferbar ist. Ich bitte um ein bisschen Geduld, der Verlag lässt gerade nachdrucken :-)
Es ist dein pawlowscher Punkt. Irgendeinen hat jeder, aber du hast diesen speziellen. Spürst Warnsignale, wo die anderen noch gelassen. Nur du Speichelfluss, Angstgebiss. Noch immer, immer wieder. Kannst was drüberkonditionieren, das schon.
Lesung
Ort: Café Anno, Lerchenfelder Str. 132, 1080 Wien
Zeit: Do, 19. September 2013, Beginn: 20.00
Veranstalter: Verein ALSO
Andreas Plammer slammt, Leo Lukas liest Kurzgeschichten und ich stelle meinen frisch gedruckten Debütroman vor.
Die Hörfassung meines Debütromans wird auf NDR ausgestrahlt – die erste Folge gibt es schon am Tag der Bucherscheinung, also am 26. August. Insgesamt wird das Hörbuch in 10 Teile aufgeteilt (täglich von 8.30 bis 9.00, bis inkl. 6. September)
Vor unserem Kroatien-Urlaub habe ich mich mit dem ORF-Team auf der Schweglerbrücke getroffen. Ich hatte Blasen an den Füßen (weil neue Schuhe) und war mega nervös ;-)
In den Nächten unterhalte ich mich mit Belma.
Weißt du, was das einzig Positive an diesem verdammten Krieg war?, fragt sie mich. Früher hatte ich vor so vielen kleinen Dingen Angst und habe mir ständig Sorgen gemacht. Im Krieg kommst du dann drauf, wie unwichtig die meisten Dinge sind.
Der erste Abend. Sitze in der Baščaršija und laufe durch das Viertel. Esse Cevapi, denn das muss man in Sarajevo. Meine Gastfamilie zieht KM (Konvertmark) dem Euro vor, also mache ich mich auf die Suche nach einem Bankomat. Viele Hunde vor den Mülltonnen. Ich erinnere mich an die Berichte und Dokumentationen. Dass die Haustiere…
Die Handlung meines neuen Romans ist es, die mich nach Sarajevo führt.
Sarajevo – die einst belagerte Stadt. In meinem Kopf: Fotos von umgekippten Straßenbahnen, zerschossenen Häuser. Snajper.
Frage mich selbst, wieso ich ausgerechnet diesen Handlungsstrang in meinen Roman schreiben muss. (Aber doch, ich weiß es, warum.)
Der hart arbeitende Mensch hat ein Recht auf Unterhaltung. Er hat also ein Recht, dass der Strom nicht ausfällt, wenn gerade die Telenovela läuft. Der Strom darf nach 23h ausfallen, denn da schläft der hart arbeitende Mensch schon. Der nicht hart arbeitende Mensch mag abends noch einen Kopf haben für Kultursendungen, deswegen spielt es die immer erst ab 23:00, denn der nicht hart arbeitende Mensch ist nicht so schnell müde.
„Kosakenübergabe“ auf der Murbrücke
Anfang Mai 1945 befinden sich die Kosaken auf dem Rückzug. Das Heer der antikommunistischen russischen Reitersoldaten, einst treue Truppe des Zaren, kämpfte auf der Seite Hitlers. Jetzt flieht das das Kosakenkorps Domanow – 25.000 Menschen, davon mehr als die Hälfte Frauen, Kinder und alte Männer – aus dem Friaul in die österreichischen Alpen.
Also sind wir sogar mit dem Hödlmoser verbunden. So tief reichen meine Wurzeln in dieses Aichfeld. „Hast du den Hödlmoser gar nicht gelesen?“, frage ich meinen Vater, den gebürtigen Wasendorfer, Hippiegeneration und so. „Nein“, sagt er da, „aber dem Original-Hödlmoser, dem Pimpf, hab ich das Moped geklaut!“
Styrian Partisan II
Und dann also der Angriff auf die Sowejtunion. Spätestens da haben es auch die Dümmsten gewusst. Auch wenn es natürlich niemand laut gesagt hat. Woher all die Burschen nehmen? Du kannst doch nicht planlos in alle Himmelsrichtungen angreifen, das rechnet sich doch jeder Volksschüler aus, dass das nicht funktionieren kann. (Die Mütter – wie viele von ihnen waren stolz auf ihr Mutterkreuz. Manche sogar noch nach dem Krieg. Aber was hast du vom Mutterkreuz? Bekommst es für das Herauspressen und mühsame Hochziehen deiner 10 Kinder und dann fallen dir 3 davon in diesem sinnlosen Krieg. Lebende Munition. Nachschub für später, nichts anderes waren eure Buben.)
Styrian Partisan I
Das war ja nicht so, dass wir da gleich in die Wälder raus sind. Das war ja erst viel später. Anfangs, vielleicht haben wir da selbst noch gehofft, dass dieses Gespenst. Dass das das Land verlässt. Und wir haben ja von Anfang an aufpassen müssen. Das haben wir aber auch schon vom Ständestaat gekannt. Dass du da deine Ideologie. Also, Meinungsfreiheit. Die warst du ja nicht gewohnt, als Kommunist. Und als Roter auch nicht, nach den Februarkämpfen 1934. Der Untergrund war also nichts Neues.
Wie etwas verstehen?
Leonard Cohen auf einer knacksenden Platte meiner Mutter. Das war mein erster Kontakt mit einem Begriff, der mir so gut wie nichts sagte: Partisan. Wie alt war ich? 16? Mein Englisch war gut genug, um jedes Wort zu verstehen, mein Französisch immerhin gut genug, um herauszufinden, dass es sich um eine Art Wiederholung handelte. Die Nadel immer wieder hochheben und neu ansetzen. So stand ich vor dem Plattenspieler.
"ZUHÄUSERN"
... so lautet der Titel unserer Ausstellung in Judenburg. Zuhäusern, dieser Begriff umfasst wohl am besten unsere 3 Projekte.
Die Ausstellung kann noch bis Ende Juni besucht werden – in der Galerie in Judenburg!
Das Werk, das war einmal ein großes, traditionsträchtiges Werk, ein verstaatlichtes Werk, mit rauchenden Schloten. Da bist du aus der Bahn ausgestiegen und hast gewusst, jetzt bist du dort, wo gearbeitet wird, so gestunken hat’s.
DAMALS & HEUTE
GEGENÜBERSTELLUNGEN I
Kaserngasse 25 in den Jahren 1913 und 2013
Landtorberg in den Jahren 1886, 1913 und 2013
Purbachgasse mit Blick auf Stadtturm in den Jahren 1907 und 2013
Der Name Judenburg passte den arischen Herrschaften natürlich nicht so ganz in ihr judenfreies Weltbild. Judenburg –das klang nach Schandfleck auf der Landkarte, nach etwas, das es auszumerzen galt. Natürlich nicht die schöne Zirbenstadt selbst, denn die war ja bald judenfrei und hatte nur mehr rein arische Geschäfte. Adolfburg, Zirbenstadt,Gutenburg, Jubelburg und Liechtenstein – so lauteten die verschiedensten Vorschläge.
Kein Hausbrand mehr in Wasendorf
Der Druck dort unten. Was meint die Führerin damit? Wie kann man sich so einen Druck vorstellen? Sie erklärt ihn uns anhand eines Eisenstempels. Bis zu vierzig Tonnen hält so ein Ding aus. Im Abstand von weniger als einem Meter hat man diese Eisenstempel aufgestellt. Als die Rauber sie herausschlugen, sahen sie aus wie Korkenzieher oder waren überhaupt geknickt. Das also ist Druck. Ein Tunnel, der immer enger wird. Waren die Stempel verdreht oder geknickt, konnte man zudem schwer einschätzen, wohin sie fielen, wenn man sie herausschlug. Herauszog – mit einer Eisenkette, wenn ich es richtig verstanden habe. Und dass ich mir das sowieso nicht vorstellen kann. Dass den ein Mann alleinaufgerichtet haben und wieder herausgeholt haben soll.
Was ist Fohnsdorf ohne den Bergbau?
Im Haus steht die alte, mit Dampf betriebene Zwillingstandemfördermaschine aus dem Jahr 1923 – jenem Jahr, als sievon Deutschland hierher kam und in 2jähriger Arbeit zusammengesetzt wurde. Von 1925 bis zur Schließung 1978 war sie in Betrieb. Und sie ist heute die einzige funktionstüchtige Maschine ihrer Art. Nur dass man sie nicht mehr braucht.Sie ist zum Museumsstück geworden – wie so vieles hier.
Wasendorf. Hier stand das Haus meiner Großmutter. Das Haus, in dem mein Vater und seine Schwestern aufwuchsen. In den 60ern wohnten hier noch viele Bergarbeiterfamilien. 1978 wurde im Bergwerk Fohnsdorf der letzte Hunt Kohle heraufbefördert. Mit einem Schlag waren 1000 Bergarbeiter ohne Arbeit.
Einweihung der Barbara-Kapelle am Hödlmoser-Weg
Der Hödlmoser gehört zum Aichfeld wie die Bodenverbundenheit zum steirischen Menschen. Die Steirer sind stolz auf ihren Boden und sie sind stolz auf ihren Hödlmoser bzw. Reinhard P. Gruber, der den Steirer in die Welt hinausgetragen hat. Seit 2007 gibt es den Hödlmoser-Wanderweg – ein Projekt, das von 3 HLW-Maturantinnen umgesetzt wurde.
Lesebühne NOCH DICHTER – die vorläufig letzte Ausgabe.
diesmal mit Stargast Clara Felis
am 26.5.2023 um 10:30
im Café Anno, Lerchenfelder Str 132, Wien
GLÜCK AUF!
In Fohnsdorf wurde 308 Jahre lang (1670-1978) Braunkohle abgebaut. Das Braunkohlebergwerk hier war das tiefste der ganzen Welt (bis zu 1135 Meter Tiefe wurde Kohle abgebaut). Insgesamt gab es 3 Schachtanlagen (Wodzicky, Karl August, Antioni) mit 5 Schächten. Die Abbaufelder lagen rund um Fohnsdorf. Der Wodzicky Schacht selbst reicht in eine Tiefe von 800 Meter. 1978 wurde das Bergwerk stillgelegt. Heute sieht man nur mehr den Förderturm sowie dasHaus mit der Dampfmaschine.
Was für eine tolle Nachricht! Mittelstadtrauschen wird nicht nur als Hardcover im Deuticke Verlag, sondern auch bei Hörbuch Hamburg erscheinen. 5 CDs werden es - der Text wir von Andrea Sawatzki gelesen.
poeTree – AUFBAU und ERÖFFNUNG
Mittwoch, 8.5., 6:30: Tagwache! Duschen, Zähneputzen, Haarewaschen geht sich nicht aus – Kaffee ist wichtiger! Frühstück und Plaudern. Jaja, wenn 2 Plaudertaschen zusammenkommen. Plötzlich ist es 7:45. Geschwind rücken wir mit der Leiter aus.
Später: Die Schülerinnen und Schüler kichern viel (die beste Schule für Autor und Autorin – wenn man es vor diesem Publikum schafft, schafft man es überall!
Gestern wurden meine Großcousinen gefirmt. Und wenn ich schon als AiR in Judenburg bin, lasse ich mir dieses Event natürlich nicht entgehen. Dachte ich und spazierte gemütlich zur Magdalenen Kirche. Die bereits vor Beginn der Zeremonie so voll war, dass ich gleich wieder umdrehte. (Von wegen, die Judenburger haben es nicht mit der Kirche). „Findest du den Gasthof überhaupt?“, fragte die Cousine meines Vaters und stolze Firmlingsmädel-Mutter. Klar. Google Maps angeworfen und ...
Die Autorin ist gerade in Wien. Hat beschlossen, den 1. Mai nicht unter dem Judenburger Maibaum zu verbringen (kein Blogeintrag um 6:30 im Railjet nach Villach also). Die Wohnung der Autorin ist ein Saustall (als hätte eine Bombe eingeschlagen, würde die Autorinmutter sagen).
Alles Klischee oder was?
In letzter Zeit unterhalte ich mich sehr viel mit anderen über Sprache, Landschaft und Charakter der Menschen. Wie sehr beeinflusst eine Gegend die Sprache? Und wie sieht es mit den Verhaltensweisen der ansässigen Menschen aus? Typisch Wiener, höre ich immer wieder. Aber was ist typisch Wienerisch? Das Grummelige, das Grantige, heißt es immer. Dabei sind die Zeiten des Hans Moser längst vorbei. Damals gab es ihn noch, den charmanten Grantler. Ein Phänomen, das der Tourist nach wie vor in den Wiener Kaffeehäusern sucht – meist ohne Erfolg.