JULI 2022

Ein Teil mei­nes Pécs-Tage­buchs ist soeben in FLUCH’­T’RAUM – Zeit­schrift für Kul­tur und Gesell­schaft, No 11 erschie­nen.

Text­aus­schnitt:

Pup­pen­haus. Du lebst in einem Pup­pen­zim­mer. Du hast ein Bett, deckst dich mit zwei Decken zu. Am Abend lehnst du dich gegen die Rücken­leh­ne und ver­steckst dich in einer frem­den Welt zwi­schen Papier­sei­ten. Wan­derst durch Leben, die nicht dei­ne Leben sind, lebst Gefüh­le, die nicht dei­ne Gefüh­le sind.

Zuerst kamen sie und zerr­ten an den Gar­di­nen. Dräng­ten gegen Türen und Fens­ter­lä­den. (Siehst du, Oma, was brin­gen schon Fens­ter­lä­den, wenn die Welt vor dei­nem Haus steht?) Durch alle Öff­nun­gen kro­chen sie, fau­lig war ihr Atem, abge­ris­sen stan­den sie vor mir, zeig­ten auf ihre Beu­len und Schürf­wun­den, hiel­ten mir ihre Zahn­lü­cken ent­ge­gen.