Es irrt der Mensch, solang er strebt. Behaup­te­te zumin­dest Goe­the. Aller­dings wuss­te er noch nicht von unse­rer Zeit und schon gar nicht wuss­te er von Trump oder mei­ner Nach­ba­rin.

Mei­ne Nach­ba­rin ist klug und oben­drein ein Mul­ti­ta­lent. Exper­tin für den Nahen Osten, Ter­ro­ris­mus­for­sche­rin, Psy­cho­lo­gin, Wahr­sa­ge­rin, Kar­ten­le­ge­rin, Yoga-Leh­re­rin und neu­er­dings auch Viro­lo­gin. Mit einem Wort (bzw. Satz): Gegen mei­ne Nach­ba­rin war selbst Goe­the ein Fach­trot­tel.

STEHT AUF! ERWA­CHET! pos­tet mei­ne Nach­ba­rin auf ihrer Face­book-Pinn­wand. Heu­te hat sie mich sogar mit einem sms geweckt: Die Wahr­heit tut weh, aber du musst dich ihr stel­len!

Als ich sie anrief und sie frag­te, ob sie dep­pert sei, mich um halb sie­ben zu wecken, und ob es nicht doch sein kön­ne, das Sie bei Ihrem Stre­ben nach der einen und ein­zi­gen Wahr­heit den Pfad der Ver­nunft ver­las­sen habe, hat sie mit einer Gegen­fra­ge gekon­tert. “Magst du dei­nen Enkel­kin­dern erzäh­len, taten­los zuge­se­hen zu haben?” Es folg­te bedeu­tungs­schwan­ge­res Schwei­gen ihrer­seits, das so lan­ge andau­er­te, dass ich wie­der ein­ge­schla­fen bin.

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