“Sturz der Möwe” 3x in Wien

Der Sturz der Möwe Wien – so.vi.so-Saal Vorstellungen: 20., 21., 22. November 2015 Infos auf: http://www.ensemble21.at Produktion: Theater Ensemble 21, Ulrich Häusler Text: Margarita Kinstner Regie: Michael Grimm SchauspielerInnen: Rita Hatzmann, Erich Knoth

Rezen­si­on

"Sprachmächtig erzählt die österreichische Autorin Margarita Kinstner von einer Welt im Fluss, in der die Vergangenheit zum Traum verblasst und die Zukunft nichts versprechen kann." (Kieler Nachrichten)

“Die Schmet­ter­lings­fän­ge­rin” beim Impro-Thea­ter

"Die Schmetterlingsfängerin" beim Impro-Theater (Graz) Ort: Die Brücke, Grabnerstraße 39, Graz Zeit: 28. Oktober 2015, 20:00 Ich lese mit meinen KollegInnen von GRAUKO – Grazer Autorinnen und Autoren Kollektiv Texte, die von den Schauspielern des Impro-Theaters "übernommen" werden. Diesmal nehme ich eine Szene aus meinem neuen Roman mit

GRAU­KO-Lese­wan­de­rung

Ich lese und wandere mit meinen KollegInnen vom Grazer Autorinnen und Autorenkollektiv Datum: 11. Oktober 2015, 14.00 Start: vor der Buschenschank Skoff Weinleiten, Weinleitengasse 85, 8462 Gamlitz.

Rezen­si­on

"Sprachgewaltige Sätze voller Schönheit springen einem aus dem Roman entgegen, die so bezaubernd sind, dass man Innehalten muss, um sie auf sich wirken zu lassen." (Heike Kruse, 1.12.15, Unicum.de)

“mein” Graz in der Wie­ner Zei­tung

Graz ist Anfang 2014 meine Wahlheimat. Wie es mir in der Stadt geht, was ich an Graz mag und wie ich die Stadt sehe, habe ich Edit Rainsborough von der Wiener Zeitung verraten.

Mein neu­er Roman in den Café Puls Buch­tipps

Vor der Lesung im Leporello gab´s eine freudige Überraschung für mich: Rotraut Schöberl hat meinen Roman im Frühstücksfernsehen von Puls 4 empfohlen – und ich wusste gar nichts davon :-) Die Café Puls Buchtipps mit Rotraut Schöberl
“Tor­ten­schlach­ten”

“Tor­ten­schlach­ten”

Mit Geschichten von Polly Adler, Ela Angerer, Bettina Baláka, Ruth Cerha, Friedrich Dönhoff, Petra Hartlieb, Monika Held, Peter Henisch, Wolfgang Hermann, Margarita Kinstner, Elisabeth Klar, Edith Kneifl, Konrad Paul Liessmann, Heidi List, Klaus Nüchtern, Klaus Oppitz, Kurt Palm, Verena Petrasch, Eva Rossmann, Tex Rubinowitz, David Schalko, Susanne Scholl, Dirk Stermann, Cornelia Travnicek, Anna Weidenholzer und einem Songtext von Gustav
Antho­lo­gie “Bezie­hung­Kri­sen­Herd”

Antho­lo­gie “Bezie­hung­Kri­sen­Herd”

„Ausweitung der Kampfzone“ – so lautete das Thema des 19. Münchner Kurzgeschichtenwettbewerbs. Über 700 Schreibende meldeten sich – dramatisch, spannend, verzweifelt, ironisch, liebevoll, einfühlsam – mit einem kurzen Text zu Wort. „Kampfzone“, das ist für die einen Krieg, Neo-Imperialismus, Balkan, Afghanistan, für die anderen Geschlechterkampf, Identitätsfindung, Liebe oder Altern. Die 23 besten Storys hier in vorliegender Anthologie.

“Sturz der Möwe” in Ried

Der Sturz der Möwe KIK Ried, Hartwangerstraße 14 Vorstellung: 20, Juni 2015, 20.00 Produktion: Theater Ensemble 21, Ulrich Häusler Text: Margarita Kinstner Regie: Michael Grimm SchauspielerInnen: Rita Hatzmann, Erich Knoth
“Stadt­men­schen”

“Stadt­men­schen”

– Stadtmenschen – Vierzig Stadtmenschen erzählen über das Lebensgefühl Stadt, von Lieblingsplätzen und prägenden Erinnerungen, Sehnsüchten und Lebensentwürfen.

Recher­che­rei­se Bos­ni­en-Her­ze­go­wi­na

Ich danke all den Familien, die mich Teil ihres Alltags werden ließen, all jenen, die mir aus ihrem Leben erzählt haben - in Banja Luka, Derventa, Glamoc, Bihac, Mostar, Medjugorje und Sarajevo. Außerdem danke ich den AktivistInnenen in Banja Luka, Sarajevo und Tuzla, die mir von den Protesten und den Plenen sowie der Basisarbeit, den Problemen aber auch den Fortschritten erzählt haben - und die alle meine Fragen geduldig beantwortet haben und mir weiterhin bei jeder Frage Antworten und wertvolle Links schicken.

“Sturz der Möwe” – Tri­bü­ne / Linz

Der Sturz der Möwe Tribüne Linz - Theater am Südbahnhofmarkt Vorstellung: 11.März 2015, 19:30 Produktion: Theater Ensemble 21, Ulrich Häusler Text: Margarita Kinstner Regie: Michael Grimm SchauspielerInnen: Rita Hatzmann, Erich Knoth

Vrba/Glamoč — Hei­mat­dorf mei­ner Freun­din Z.

Z. hat mir während meiner Teilnahme am Art Guerilla Camp ihre Geschichte erzählt. Sie floh mit ihrer Familie 1992 nach Belgrad, kam dann nach Glamoč zurück und musste 1995 erneut fliehen. Die Familie erreichte schließlich Derventa. Heute lebt Z. in Banja Luka. Gemeinsam besuchten wir ihren Heimatort Vrba in Glamoč.

Bei den Mić­ko­vićs in der Her­ze­go­wi­na

Mit Josip verbindet mich seit dem Projekt "Franz Ferdinands Princip" eine Freundschaft, die wir über Facebook aufrecht erhalten. Im Jänner hat er mich in Graz besucht - nun kam ich zu ihm in sein Atelier in Međugorje.

“Sturz der Möwe” im Lite­ra­tur­haus Graz

Der Sturz der Möwe im Literaturhaus Graz Vorstellungen: 13.3 und 4.3., jeweils 19:30 Produktion: Theater Ensemble 21, Ulrich Häusler Text: Margarita Kinstner Regie: Michael Grimm SchauspielerInnen: Rita Hatzmann, Erich Knoth

End­lich Pre­mie­re!

Der Sturz der Möwe – Premierenvorstellung 14.11.2014, 19.00, Altes Theater Steyr Produktion: Theater Ensemble 21, Ulrich Häusler Text: Margarita Kinstner Regie: Michael Grimm SchauspielerInnen: Rita Hatzmann, Erich Knoth

Mit­tel­stadt­rau­schen in Strobl

Ich lese am Mo, 8. April 2014 bei "Rund ums Buch" – dem Weiterbildungsseminar für junge BuchhändlerInnen und VerlagsmitarbeiterInnen in Strobl am Wolfgangsee

Rezen­si­on

ORF Buchtipps für den Gabentisch: "Margarita Kinstner findet in ihrem Romandebüt "Mttelstadtrauschen" eine Sprache für die "heutige Generation": kurze Sätze, kurze Worte, prägnant, unsentimental – aber nicht gefühllos."

Rezen­si­on

"Mit subtilem Witz, viel Bitterkeit und einer großen Portion - für eine junge Autorin ungewöhnlicher - Lebensweisheit eröffnet der Roman tragikomische Beziehungsgeflechte." "in Kinstners Sätze kann man sich verlieben." – Edith Rainsborough in der Wiener Zeitung

Fan­post

dieses süße Foto hat ein Leser aus Zeltweg geschickt ...

Text­ge­flüs­ter #16

Es ist dein pawlowscher Punkt. Irgendeinen hat jeder, aber du hast diesen speziellen. Spürst Warnsignale, wo die anderen noch gelassen. Nur du Speichelfluss, Angstgebiss. Noch immer, immer wieder. Kannst was drüberkonditionieren, das schon.

Bel­ma (III)

In den Nächten unterhalte ich mich mit Belma. Weißt du, was das einzig Positive an diesem verdammten Krieg war?, fragt sie mich. Früher hatte ich vor so vielen kleinen Dingen Angst und habe mir ständig Sorgen gemacht. Im Krieg kommst du dann drauf, wie unwichtig die meisten Dinge sind.

Bel­ma (II)

Der erste Abend. Sitze in der Baščaršija und laufe durch das Viertel. Esse Cevapi, denn das muss man in Sarajevo. Meine Gastfamilie zieht KM (Konvertmark) dem Euro vor, also mache ich mich auf die Suche nach einem Bankomat. Viele Hunde vor den Mülltonnen. Ich erinnere mich an die Berichte und Dokumentationen. Dass die Haustiere…

Bel­ma (I)

Die Handlung meines neuen Romans ist es, die mich nach Sarajevo führt. Sarajevo – die einst belagerte Stadt. In meinem Kopf: Fotos von umgekippten Straßenbahnen, zerschossenen Häuser. Snajper. Frage mich selbst, wieso ich ausgerechnet diesen Handlungsstrang in meinen Roman schreiben muss. (Aber doch, ich weiß es, warum.)

Juden­bur­ger Notiz # 42

Der hart arbeitende Mensch hat ein Recht auf Unterhaltung. Er hat also ein Recht, dass der Strom nicht ausfällt, wenn gerade die Telenovela läuft. Der Strom darf nach 23h ausfallen, denn da schläft der hart arbeitende Mensch schon. Der nicht hart arbeitende Mensch mag abends noch einen Kopf haben für Kultursendungen, deswegen spielt es die immer erst ab 23:00, denn der nicht hart arbeitende Mensch ist nicht so schnell müde.

Juden­bur­ger Notiz # 41

„Kosakenübergabe“ auf der Murbrücke Anfang Mai 1945 befinden sich die Kosaken auf dem Rückzug. Das Heer der antikommunistischen russischen Reitersoldaten, einst treue Truppe des Zaren, kämpfte auf der Seite Hitlers. Jetzt flieht das das Kosakenkorps Domanow – 25.000 Menschen, davon mehr als die Hälfte Frauen, Kinder und alte Männer – aus dem Friaul in die österreichischen Alpen.

Juden­bur­ger Notiz # 40

Also sind wir sogar mit dem Hödlmoser verbunden. So tief reichen meine Wurzeln in dieses Aichfeld. „Hast du den Hödlmoser gar nicht gelesen?“, frage ich meinen Vater, den gebürtigen Wasendorfer, Hippiegeneration und so. „Nein“, sagt er da, „aber dem Original-Hödlmoser, dem Pimpf, hab ich das Moped geklaut!“

Juden­bur­ger Notiz #39

Styrian Partisan II Und dann also der Angriff auf die Sowejtunion. Spätestens da haben es auch die Dümmsten gewusst. Auch wenn es natürlich niemand laut gesagt hat. Woher all die Burschen nehmen? Du kannst doch nicht planlos in alle Himmelsrichtungen angreifen, das rechnet sich doch jeder Volksschüler aus, dass das nicht funktionieren kann. (Die Mütter – wie viele von ihnen waren stolz auf ihr Mutterkreuz. Manche sogar noch nach dem Krieg. Aber was hast du vom Mutterkreuz? Bekommst es für das Herauspressen und mühsame Hochziehen deiner 10 Kinder und dann fallen dir 3 davon in diesem sinnlosen Krieg. Lebende Munition. Nachschub für später, nichts anderes waren eure Buben.)

Juden­bur­ger Notiz #38

DAMALS & HEUTE GEGENÜBERSTELLUNGEN IV – Hauptplatz, Springbrunnen mit Rathausfassade – Sautörl – Schloss Gabelhofen

Juden­bur­ger Notiz #37

Styrian Partisan I Das war ja nicht so, dass wir da gleich in die Wälder raus sind. Das war ja erst viel später. Anfangs, vielleicht haben wir da selbst noch gehofft, dass dieses Gespenst. Dass das das Land verlässt. Und wir haben ja von Anfang an aufpassen müssen. Das haben wir aber auch schon vom Ständestaat gekannt. Dass du da deine Ideologie. Also, Meinungsfreiheit. Die warst du ja nicht gewohnt, als Kommunist. Und als Roter auch nicht, nach den Februarkämpfen 1934. Der Untergrund war also nichts Neues.

Juden­bur­ger Notiz #36

Wie etwas verstehen? Leonard Cohen auf einer knacksenden Platte meiner Mutter. Das war mein erster Kontakt mit einem Begriff, der mir so gut wie nichts sagte: Partisan. Wie alt war ich? 16? Mein Englisch war gut genug, um jedes Wort zu verstehen, mein Französisch immerhin gut genug, um herauszufinden, dass es sich um eine Art Wiederholung handelte. Die Nadel immer wieder hochheben und neu ansetzen. So stand ich vor dem Plattenspieler.

Juden­bur­ger Notiz #35

"ZUHÄUSERN" ... so lautet der Titel unserer Ausstellung in Judenburg. Zuhäusern, dieser Begriff umfasst wohl am besten unsere 3 Projekte. Die Ausstellung kann noch bis Ende Juni besucht werden – in der Galerie in Judenburg!

Juden­bur­ger Notiz # 33

Aichfeld-Stadt – ein neues Ballungszentrum in der Steiermark? Über die Abwanderung und Initiativen dagegen
Juden­bur­ger Notiz #32

Juden­bur­ger Notiz #32

Das Werk, das war einmal ein großes, traditionsträchtiges Werk, ein verstaatlichtes Werk, mit rauchenden Schloten. Da bist du aus der Bahn ausgestiegen und hast gewusst, jetzt bist du dort, wo gearbeitet wird, so gestunken hat’s.

Juden­bur­ger Notiz #31

DAMALS & HEUTE GEGENÜBERSTELLUNGEN II – Mittoni – untere Burggasse – Weg zum Weyer-Schloss

Juden­bur­ger Notiz #30

DAMALS & HEUTE GEGENÜBERSTELLUNGEN I Kaserngasse 25 in den Jahren 1913 und 2013 Landtorberg in den Jahren 1886, 1913 und 2013 Purbachgasse mit Blick auf Stadtturm in den Jahren 1907 und 2013

Juden­bur­ger Notiz #29

Der Name Judenburg passte den arischen Herrschaften natürlich nicht so ganz in ihr judenfreies Weltbild. Judenburg –das klang nach Schandfleck auf der Landkarte, nach etwas, das es auszumerzen galt. Natürlich nicht die schöne Zirbenstadt selbst, denn die war ja bald judenfrei und hatte nur mehr rein arische Geschäfte. Adolfburg, Zirbenstadt,Gutenburg, Jubelburg und Liechtenstein – so lauteten die verschiedensten Vorschläge.

Juden­bur­ger Notiz #28

Im Paradeis Vieles liegt Judenburg zu Füßen. Das ganze Rundherum eigentlich. Ein Fleckerl dieses Rundherums ist das Paradeisviertel.

Juden­bur­ger Notiz #27

Kein Hausbrand mehr in Wasendorf Der Druck dort unten. Was meint die Führerin damit? Wie kann man sich so einen Druck vorstellen? Sie erklärt ihn uns anhand eines Eisenstempels. Bis zu vierzig Tonnen hält so ein Ding aus. Im Abstand von weniger als einem Meter hat man diese Eisenstempel aufgestellt. Als die Rauber sie herausschlugen, sahen sie aus wie Korkenzieher oder waren überhaupt geknickt. Das also ist Druck. Ein Tunnel, der immer enger wird. Waren die Stempel verdreht oder geknickt, konnte man zudem schwer einschätzen, wohin sie fielen, wenn man sie herausschlug. Herauszog – mit einer Eisenkette, wenn ich es richtig verstanden habe. Und dass ich mir das sowieso nicht vorstellen kann. Dass den ein Mann alleinaufgerichtet haben und wieder herausgeholt haben soll.

Juden­bur­ger Notiz #26

Was ist Fohnsdorf ohne den Bergbau? Im Haus steht die alte, mit Dampf betriebene Zwillingstandemfördermaschine aus dem Jahr 1923 – jenem Jahr, als sievon Deutschland hierher kam und in 2jähriger Arbeit zusammengesetzt wurde. Von 1925 bis zur Schließung 1978 war sie in Betrieb. Und sie ist heute die einzige funktionstüchtige Maschine ihrer Art. Nur dass man sie nicht mehr braucht.Sie ist zum Museumsstück geworden – wie so vieles hier.

Juden­bur­ger Notiz #25

Wasendorf. Hier stand das Haus meiner Großmutter. Das Haus, in dem mein Vater und seine Schwestern aufwuchsen. In den 60ern wohnten hier noch viele Bergarbeiterfamilien. 1978 wurde im Bergwerk Fohnsdorf der letzte Hunt Kohle heraufbefördert. Mit einem Schlag waren 1000 Bergarbeiter ohne Arbeit.

Juden­bur­ger Notiz #24

Einweihung der Barbara-Kapelle am Hödlmoser-Weg Der Hödlmoser gehört zum Aichfeld wie die Bodenverbundenheit zum steirischen Menschen. Die Steirer sind stolz auf ihren Boden und sie sind stolz auf ihren Hödlmoser bzw. Reinhard P. Gruber, der den Steirer in die Welt hinausgetragen hat. Seit 2007 gibt es den Hödlmoser-Wanderweg – ein Projekt, das von 3 HLW-Maturantinnen umgesetzt wurde.

Juden­bur­ger Notiz #23

GLÜCK AUF! In Fohnsdorf wurde 308  Jahre lang (1670-1978) Braunkohle abgebaut. Das Braunkohlebergwerk hier war das tiefste der ganzen Welt (bis zu 1135 Meter Tiefe wurde Kohle abgebaut). Insgesamt gab es 3 Schachtanlagen (Wodzicky,  Karl August, Antioni) mit 5 Schächten. Die Abbaufelder lagen rund um Fohnsdorf. Der Wodzicky Schacht selbst reicht in eine Tiefe von 800 Meter. 1978 wurde das Bergwerk stillgelegt.  Heute sieht man nur mehr den Förderturm sowie dasHaus mit der Dampfmaschine.

Juden­bur­ger Notiz #22

poeTree – AUFBAU und ERÖFFNUNG Mittwoch, 8.5., 6:30: Tagwache! Duschen, Zähneputzen, Haarewaschen geht sich nicht aus – Kaffee ist wichtiger! Frühstück und Plaudern. Jaja, wenn 2 Plaudertaschen zusammenkommen. Plötzlich ist es 7:45. Geschwind rücken wir mit der Leiter aus. Später: Die Schülerinnen und Schüler kichern viel (die beste Schule für Autor und Autorin – wenn man es vor diesem Publikum schafft, schafft man es überall!

Juden­bur­ger Notiz #21

Gestern wurden meine Großcousinen gefirmt. Und wenn ich schon als AiR in Judenburg bin, lasse ich mir dieses Event natürlich nicht entgehen. Dachte ich und spazierte gemütlich zur Magdalenen Kirche. Die bereits vor Beginn der Zeremonie so voll war, dass ich gleich wieder umdrehte. (Von wegen, die Judenburger haben es nicht mit der Kirche). „Findest du den Gasthof überhaupt?“, fragte die Cousine meines Vaters und stolze Firmlingsmädel-Mutter. Klar. Google Maps angeworfen und ...

Juden­bur­ger Notiz #20

Die Autorin ist gerade in Wien. Hat beschlossen, den 1. Mai nicht unter dem Judenburger Maibaum zu verbringen (kein Blogeintrag um 6:30 im Railjet nach Villach also). Die Wohnung der Autorin ist ein Saustall (als hätte eine Bombe eingeschlagen, würde die Autorinmutter sagen).

Juden­bur­ger Notiz #18

Alles Klischee oder was? In letzter Zeit unterhalte ich mich sehr viel mit anderen über Sprache, Landschaft und Charakter der Menschen. Wie sehr beeinflusst eine Gegend die Sprache? Und wie sieht es mit den Verhaltensweisen der ansässigen Menschen aus? Typisch Wiener, höre ich immer wieder. Aber was ist typisch Wienerisch? Das Grummelige, das Grantige, heißt es immer. Dabei sind die Zeiten des Hans Moser längst vorbei. Damals gab es ihn noch, den charmanten Grantler. Ein Phänomen, das der Tourist nach wie vor in den Wiener Kaffeehäusern sucht – meist ohne Erfolg.

Juden­bur­ger Notiz #17

Mutig sein für die Kunst Auch wenn es mir Menschen, die glauben mich zu kennen, meist nicht abnehmen (weil ich so gern und so viel plaudere): Ich gehöre eigentlich zu den schüchternen Menschen. Nichts ist mir peinlicher, als mit Fremden in Kontakt treten zu müssen.

Juden­bur­ger Notiz #16

Murtal war Zentrum Heute habe ich mich mit dem Juliputsch beschäftigt – einem Putschversuch durch die Nationalsozialisten im Juli 1934 während des Dollfuß-Regimes. Nicht uninteressant auch für meinen Roman.

Juden­bur­ger Notiz #15:

Almen, Schlösser und Sauerkraut Manche haben einen Ohrwurm, ich habe einen Nasenwurm. Gerüche haken sich an meinen Flimmerhärchen fest und wollen nicht so schnell aus meiner Nase verschwinden. Gestern zum Beispiel. Hat mich ein Mann angehaucht, aus dessen Mund es eindeutig nach Sauerkraut roch.

Juden­bur­ger Notiz #14

Du scheißt, was zu beißt! Das ist natürlich kein sehr nobler Titel. Aber der ist mir heute Morgen am Balkon eingefallen. Manchmal kommen einem solche Ideen. Wenn man zum Beispiel überlegt, welchen Übertitel man für eine alberne Reimgeschichte verwenden könnte.

Juden­bur­ger Notiz #13

DER PFRIMER PUTSCH 1931 ist das Geburtsjahr meiner Protagonistin Rosa. Ich forsche im Internet nach. Stoße auf einen Judenburger, den man heute in allen österreichischen Geschichtsbüchern findet:Walter Pfrimer, Judenburger Rechtsanwalt und Führer des steirischen Heimatschutzes.

Juden­bur­ger Notiz #11

Samstagvormittag. Bauernmarkt, Wald und Hauptplatz Nord Morgeneinkauf. Bauernmarkt, Kürbiskernöl. Kaffee, Marmeladenbrot. Spaziergang. Danach, so nimmst du dir vor, setzt du dich hinter den Laptop. Um halb Zwölf, noch vor dem Mittagessen. (Mittagessen. Auch so eine Neuigkeit. Wenn man früh raus und in den Wald. Dass man da plötzlich um eine Zeit Hunger auf was Warmes, wo man normalerweise erst den zweiten Kaffee.)

Juden­bur­ger Notiz #10

Familienaufstellung Warum ausgerechnet Judenburg? Warum nicht die Geschichte der sudetendeutschen Schwiegermutter? Warum nicht die Geschichte der anderen Großmutter? Ich weiß es nicht. Es gäbe so viele Geschichten. Jede Familie hat ihre Geschichten.

Juden­bur­ger Notiz #9

Über Löcher und Zeitmaschinen In Meidling die Fahrscheinautomaten kaputt. Menschentrauben vor den Geräten. Das Imbiss bis zur Türe hin voll. Keine Chance, rechtzeitig an etwas Essbares zu kommen. Am Bahnsteig dann schon der Zug. Grölende Steirer in der Verbindung zwischen den Abteilen. Gib einem Steirer sein Gösser, schon fängt er zu grölen an. Der Schaffner hilflos. Muss sich zur Wehr setzen, zumindestguten Willen zeigen. Auf den Schaffner fällt alles zurück, er ist der Beschwerdemanager desZuges.

Juden­bur­ger Notiz #8

Ordnung statt Kunst oder: das zweckentfremdete Atelier Große Bahnen Papier an die Wände geklebt. Lila Buch aus der Lade. Die Erzählungen meiner Großtante, die Mitschriften (Filme, Bücher, Recherche), die Ideen auseinander dividiert. Auf Post-its übertragen. Vieles vergessen, vieles verworfen. Mit den Post its ins Atelier. Auf die vier Zeitebenen verteilt. Pfrimer-Putsch, Juliputsch, NS-Zeit, Widerstand.

Juden­bur­ger Notiz #7

Weil wir alle keine Vögel sind … 4:30: Der Wecker zwitschert. Drücke die Später-Taste. Insgesamt 3 Mal. Dann piepst der zweite Wecker. Erinnert mich an früher. Als ich in einem Alter war, in dem meine Freunde und Freundinnen studierten und sich darüber beschwerten ,dass ich um 22:30 schlafen ging und um 5:30 aufstehen musste. Die Stufe auf der sozialen Leiter erkennt man daran, ob jemand sich aussuchen kann, wann er aufsteht. Sagte ein mit mir bekannter Schauspieler und Kämpfer für das freie Plakatieren. Der übrigens auch nicht gerade einer ist, der viel schläft.

Juden­bur­ger Notiz #6

Heimat ist eine kitschige Postkarte Als Kind, da war Heimat noch dort, wo ich nicht zuhause war. Sowas musst du dir abgewöhnen, sonst gehst du unter. Ich habe vierzehn Jahre gebraucht, um Wien mögen zu lernen. Heimweh ist etwas, das dich dein ganzes Leben begleiten kann.Ich habe immer jene Leute beneidet, die sagen, dass sie übers Wochenende „heim fahren“. Was ist dieses „Heim“? Als Kind, da war Heimat noch dort, wo ich nicht zuhause war. Sowas musst du dir abgewöhnen, sonst gehst du unter. Ich habe vierzehn Jahre gebraucht, um Wien mögen zu lernen. Heimweh ist etwas, das dich dein ganzes Leben begleiten kann.

Juden­bur­ger Notiz #5

Auf der Suche nach einem poeTree Gemeinsam mit meinen KollegInnen von GRAUKO (Grazer Autorinnen und Autoren Kollektiv) möchte ich in Judenburg einen poeTree anbieten. Also einen Baum, auf den Gedichte gehängt und von dem sie wieder gepflückt werden können. Egal von wem.

Juden­bur­ger Notiz #4

Aichfeld Blues T. kommt aus Knittelfeld. Ist einer jener Menschen, die am Ende ihrer Kindheit geflüchtet sind. Hals über Kopf nach Wien, nur weg von hier.

Juden­bur­ger Notiz #3

Loftbezug Wenn Tage um 4:30 beginnen, hat man um 14:00 das Gefühl, schon unheimlich viel geschafft zu haben. Die Autorindieses Blogs klopft sich normalerweise auf die Schulter, wenn sie sich um 9:00 mit einer Tasse Kaffee vor ihr MacBooksetzt. Muss sie auch, denn wie die meisten lebt sie nicht vom Schreiben allein. Das ist so ein Irrglaube: Du schreibst einen Roman, ein Verlag findet ihn gut und schon ist das Häuschen am Meer samt mechanischer Schreibmaschine nichtweit. Weit gefehlt, wie die meisten „freien“ SchriftstellerInnen erkämpfe ich mir meine Schreibzeit zwischen Bürozeiten, ehrenamtlicher Tätigkeit und selbständiger Tätigkeit.

Juden­bur­ger Notiz #2

Railjet 731 von Wien Meidling nach Villach Hbf Unzählige Fahrten. Wiederholung. Starrst hinaus, die Augen halb offen, den Ellenbogen am Fenster, Kopf in derHandfläche. Wenn die Schneefelder langsam länger – aus dem BRAUNweiß ein braunWEISS wird. Du nach hintengedrückt in den Sitz. Barriere, Alpenbeginn. Dort, wo Heimat anfängt. Noch wird der Wald unterbrochen. Langgestreckte Betonbauten. Flach. Graffitis.

Juden­bur­ger Notiz #1

Der frühe Vogel kann mich mal… … so steht es auf den Taschentüchern, die mir meine Tante zum Trost geschenkt hat. Man hat den 22:00 Anschluss in Bruck/ Mur gestrichen, deswegen muss ich den 6:30 Zug nehmen.

Text­ge­flüs­ter #14

„Deine Sprache ist toll, aber dir gehen zu viele Blüten auf.“ Verriet mir ein Autor, der anderen beibringt, wie man schreibt.

artist in resi­dence

Juhuu! Meine erste Bewerbung für ein artist-in-residence-Stipendium war erfolgreich! Von April bis Juni 2013 werde ich ein Loft in der Judenburger Heiligengeistgasse beziehen – derselben Gasse , in der mein Urgroßvater einst seine Spenglereiwerkstatt hatte.

noch DICH­TER! – por­no

Lesebühne NOCH DICHTER
 Thema: PORNO special guest: Mario Tomic 
 am 24. Februar 2013, um 20.00
im Café Anno, Lerchenfelder Straße 132, 1080 Wien
Arco­las Kat­ze

Arco­las Kat­ze

Er stand neben der Katze, über der Katze, sah auf sie hinunter, auf ihre Hinterbeine, die sie leicht gespreizt hatte, das angehobene Hinterteil, die artig nebeneinander gestellten Vorderpfoten, die Ohren, die sie zur Seite gerichtet hatte und auf ihre Augen, die starr geradeaus blickten. (2012)

Text­ge­flüs­ter #13

Der Schriftsteller ist ein einsames Murmeltier. Vergräbt sich in seinem Erdloch (Arbeitszimmer), grübelt und tippt. DER einsame Schriftsteller ist natürlich auch männlich! – So sieht man es in den Filmen, so liest man es auch immer noch in so manchem Krimi ..

noch DICH­TER! – meta­mor­pho­sen

Lesebühne NOCH DICHTER
 Thema: Metamorphosen special guest: Robert Prosser 
am 18. November 2012, um 20.00
Café Anno, Lerchenfelder Straße 132, 1080 Wien

weiss

"Ria sieht auf die Uhr. Acht Patienten im Warteraum. Acht mal zehn sind achtzig. Achtzig Minuten weiße Angst. Auf dem Tisch hocken bunte Illustrierte wie grün schillernde Fleischfliegen." erschienen in der Literaturzeitschrift" Driesch"

Text­ge­flüs­ter #12

Wie gesund ist es, zu schreiben? Ich rede hier nicht von Briefen und Glückwunschkarten – neinm, ich sprechen von jedem Schaffensprozess, von dem ein Therapeut seinem Patienten dringlichst abraten würde.

Text­ge­flüs­ter #10

Dass ich nicht mehr ganz dicht sei, völlig durchgedreht, haben wir manche gesagt. Dass ich über dem Leben meiner Romanfiguren vergäße, mein eigenes zu führen. Ich habe denen, die mir ihre warnenden Worte ins Ohr gesäuselt haben, zugehört und an die Farm Ville-Tiere gedacht, mit denen mir eben diese Leutchen meine Facebook-Seite zugemüllt haben.

Ein Hauch von Herbst

Edith saß auf der harten Küchenbank, verschränkte die Arme vor der Brust und schob die Unterlippe vor. „Ich lass mir doch von dir nichts vorschreiben!“, sagte sie. Ganz ruhig blieb sie dabei, aber der Allinger schlug trotzdem mit der Hand auf den Tisch.

Lesung aus mei­nem neu­en Manu­skript

Ich lese am 15.1. um 20.00 im Café Anno und stelle mein neues Romanprojekt mit dem Arbeitstitel „Zugvögel“ vor. so lautet der Arbeitstitel meines neuen Romanpojekts Das Thema: Immigration / Emigration. Die Protagonistinnen: Katja, geb 1978 in Wien, aufgewachsen zwischen Wien, Fohnsdorf und Graz; Rosa geb 1930 in Judenburg, Katjas Großmutter, die beinahe nach Kanada ausgewandert wäre. Erzählt wird die Geschichte der Rosa Regner – ihre Jugend, ihre Begegnung mit dem „schwoazn Goda“, ihre Ehe mit Heinz dem Bergwerksarbeiter, ihr über 50 Jahre andauernder Briefverkehr nach Kanada.
Die Sonn­ta­ge des T.O.D. Wurst

Die Sonn­ta­ge des T.O.D. Wurst

Thomas Otto Dominica Wurst trat unter dem Torbogens seiner Wohnhausanlage hervor. Er wollte Zeitungen holen, fladern, stibitzen, klauen. Fühlte sich dabei als Lausbub, und das mit seinen 56. Dabei war Thomas Otto Domenica noch nie ein Lausbub gewesen, auch als Bub nicht, und kaum nicht mehr Bub: immer Steirerhut und Föhnfrisur.

Der Heim­keh­rer

"Dass das nicht möglich sei, dass er doch nicht einfach so zurückkommen könne, so mir nichts, dir nichts, nach so vielen Jahren, wie ein von der Gefangenschaft Heimgekehrter. Und überhaupt, jetzt, wo sie doch gerade alles verkauft habe, das Haus und die Felder. Die Großmutter schüttelte den Kopf, immer wieder, nein-nein-nein, von links nach rechts und wieder zurück, nein-nein-nein, biss mit dem Unterkiefer fest auf den Oberkiefer, nein-nein-nein und nochmals nein, er solle wieder dorthin zurück, wo er hergekommen sei, sie könne ihn hier nicht mehr brauchen." – erschienen in "Die Rampe"

Antho­lo­gie “Exis­tenz und Reni­tenz”

Milchig weiß lehnt sich der Novembernebel gegen die Fensterscheiben und konserviert Gedanken zwischen Stahlbetonwänden. Alles friert ein und steht still. Gery sitzt am Sofa, die Heizung im Rücken auf die höchste Stufe gedreht, und beugt sich über den niedrigen Sofatisch. Mit einer rosa Bipa Bonuscard teilt er das weiße Pulver in zwei Linien, daneben leuchtet der Bildschirm des Laptops.

Text­ge­flüs­ter #8

„Kaum setze ich mich vor den Computer, schon läuft die Schrift, gibt es kein Entkommen mehr.“ Er beugt sich vor und demonstriert mir das Gesagte mit weit ausholenden Armbewegungen. „Alles fließt“, sagt er und sticht unter dem Tisch mit seinem spitzen Knie gegen das meine, sein Fuß klopft gegen das Tischbein. „Hör auf das nervt“, sage ich.

Text­ge­flüs­ter #7

„Gestatten?“ Der Mann war alt, hatte wirres weißes Haar und weiße Brustbehaarung. Sein Hemd war bis zum Bauchnabel aufgeknöpft, zwischen den Kringeln hockte eine geschnitzte Holzfigur. Ich war gerade von einer Lesung gekommen, eine junge Autorin, nominiert für einen Literaturpreis.
rai­ning cats

rai­ning cats

An jenem Abend, an dem die Katzen vom Himmel fielen, hatte es den ganzen Tag zuvor geregnet. Wir waren im Hotelzimmer geblieben, hatten auf den Monitor mit der Wetteranzeige gesehen, gelesen, ferngesehen, geschlafen, geraucht, hatten uns von Zeit zu Zeit ans Fenster gestellt und auf die bunten Regenschirme hinunter geschaut, uns in den Arm genommen, gekitzelt und uns dumme Geschichten erzählt.
Honi­gund­man­dels­o­fia

Honi­gund­man­dels­o­fia

Die Freude wollte er ins Haus holen, darum nannte er sie Laetitia. Wenn schon ihre Mutter nichts Fröhliches, nichts Ausgelassenes mehr besaß. Ganz und gar verdorrt war sie, die Gier nach dem Leben auf einen halben Quadratmillimeter zusammengeschrumpft, und sogar der saß ganz weit hinten im Gehirn. Vielleicht hätte er sie damals nicht mit ihm fahren lassen sollen, vielleicht fehlten ihr der Lärm und der Dreck, aus dem er sie herausgerissen hatte, und so wurde auch sie leise, sauber und stumm, wie eine frisch renovierte Altbauwohnung mit schalldichten Fenstern und einer zwanzig Zentimeter dicken Styropordecke. (2011)

Text­ge­flüs­ter #6

Wer sind wir, die wir unaufhörlich auf den Laptop einhacken, uns Hornhaut an den Fingern holen, und sobald wir es nicht tun, ein schlechtes gewissen haben? Ameisenkolonien bevölkern unsere Bildschirme, versammeln sich links, zwo, drei, bis das Weiß voll ist. Wir sprechen in Zeichen, 370000 characters hätte er bereits, sagt Tom …

Text­ge­flüs­ter #5

Texte werden gewoben, gestrickt, gehäkelt, zwei glatt, zwei verkehrt, nur nicht zu gerade, trau dir was zu, hab Selbstvertrauen. Wo die anderen doch sowieso alles zerreden und wieder auftrennen, hinter deinem Rücken, hinter den Zeitungen und in den Zeitungen. Überall wird der Kopf schief gelegt, wird abgewogen, wird jeder Fadenbruch geortet, werden Muster und Festigkeit bewertet. Hast du deine eigene Sprache oder plapperst du bloß nach?
Tre­at your daugh­ter

Tre­at your daugh­ter

– Was hast du ihr zu ihrem vierten gekauft?, fragt Kurt. – Wie bitte?, frage ich und schaue aufs Navi. – Zu ihrem vierten Geburtstag, sagt Kurt. – Was? Wozu willst du das denn jetzt wissen? … Eine Barbie, glaub ich. Ja, diese Meerjungfrau … wie heißt sie nochmals? – Arielle, sagt Kurt.

Schweins­bra­ten und Tami­f­lu

"Wie leicht haben es doch diejenigen, die nicht auf der Suche nach der großen Liebe sind, die die Suche entweder aufgegeben haben oder sich mit dem begnügen, was sie einst gefunden haben. Stierschneiders, zum Beispiel, haben die große Liebe längst hinter sich. Wohlig lehnt man sich zurück und genießt, dass man einander hat." – erschienen in der Literaturzeitschrift "etcetera"

Text­ge­flüs­ter #4

Nur manche schaffen es, nicht so früh vom Ast erschlagen zu werden. Also rennt, rennt um euer Leben und lauft bei Sturmwarnung vor allem nicht durch den Augarten. Und wenn, dann habt wenigstens nicht ein halbfertiges Manuskript in der Lade.
social dise­a­se

social dise­a­se

Zu viel gegessen heute. Meine Bauchdecke spannt. Aber nein, es ist ja nicht die Bauchdecke, die Gedärme müssen es sein. Knapp vor dem Platzen. Tiefkühlpizza. Marillenknödel. Gegen das Völlegefühl zwei Packungen Zigaretten. Gegen das Kratzen im Hals Schokomousse, die große schwarze Schale.

Text­ge­flüs­ter #3

ich bügle alles glatt, ich bügle falten aus, bügle mich durch meine texte und durchs leben, bügle für die exfrau des bürgermeisters und die frau des exbürgermeisters, als schriftstellerin verdienst du bekanntlich nicht viel, als unbekannte schriftstellerin noch weniger, sprich: gar nichts. und du?

noch DICH­TER!

Viele Monate lang haben wir uns getroffen, gemeinsam gegessen, gefeiert, uns kennen gelernt und Pläne geschmiedet … Jetzt gibt es sie endlich auch live: Die Anno Lesebühne Noch Dichter!

Text­ge­flüs­ter #2

Tom und sein Schreibgerät leben in einer 70-Quadratmeter-Wohnung über der Donau. Bis auf die beiden gibt es dort nicht viel. Seit Tom zu Hause ist, um sich ausschließlich dem Schreiben zu mieten, hat er sich von allem getrennt, das ihn vom Arbeiten abhält. Dazu gehören unter anderem eine Sitzgruppe samt Esstisch (Besuch von Freunden kann man sich als Autor nicht leisten) und ein Fernseher.
Kof­fer­kind

Kof­fer­kind

Im Hort heißt es, das Kind sei verhaltensauffällig. Dabei haben die dort eine Ausbildung. Woher soll die Mutter wissen, warum ihr Kind schlägt und spuckt? Sie hat das ja nicht gelernt, dieses psychologische Zeugs. Sie hat getan, was sie konnte.

Text­ge­flüs­ter #1

„Nimm dir doch mal Zeit und frühstücke mit deiner Romanfigur!“ Gut, ich stehe also extra früher auf und gemeinsam fahren wir mit dem Rad ins Brücke. Leonie ist jetzt auf dem Gepäckträger, sie ist ganz leicht und bringt Füße aus dem Gleichgewicht, ganz anders als die Kinder auf den Rädern vor mir, der Einkauf zur Seite kippt, müde vom morgendlichen Waschgang samt Anziehen und Schnürsenkelbilden.

Club der Lite­ra­ten

Es geht uns gut, dort oben am Kirchberg, aber ja, wir trinken Wein und sehen in die Flammen am Grill, wir klauben gerne Worte, wozu sich alleine fertig machen, hier sind wir in guter Gesellschaft, es geht uns gut, und wenn du es nicht glaubst, dann bohr dir doch ein Loch ins Kniiiiiieeee!
Ichung

Ichung

Die Ichung meines Ichs vollzog sich später als bei anderen. Die Mutterung der Übermacht Mutter verzögerte die Ichung um Jahre. Mein Ich zog sich unter eine Decke zurück und fraß Wörter. Die Wörter füllten das Ichlein aus, blähten es auf, hoben die Decke. Also zog ich aus um mein Ichlein unter einer anderen, größeren Decke zu verstecken.

Blü­ten

Meine Kurzgeschichte "Blüten" ist in der Anthologie "100% Schokolade" erschienen, die nicht nur als Hardcover, sondern nun auch als Hörbuch erhältlich ist.

Hunds­ta­ge

Ein Kapitel aus einem Romanmanuskript ist gerade im DUM erschienen!
Art­ners Krea­ti­on (Kurz­kri­mi)

Art­ners Krea­ti­on (Kurz­kri­mi)

Als sie den Artner finden, mit dem ganzen Matsch in Mund und Nase, und noch mehr Matsch  auf Pulli und Hose, wird dem Kommissar der Göllersdorfer Polizei ziemlich übel. Sagen wir es einmal so: Es ist sein erster Toter. (2008)