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Apro­pos Kat­zen­vi­de­os. Was mir in letz­ter Zeit auf­fällt, wenn ich auf Face­book bin: Plötz­lich kom­men alle auf den Hund. Wirk­lich! Der Hund löst die Kat­ze ab! 
Als Kind moch­te ich Hun­de sogar lie­ber als Kat­zen. Weil die so lieb drein­schau­en und nicht krat­zen. Aber je älter ich wur­de, des­to mehr fin­gen die Vie­cher an, mir mit ihrer treu­her­zi­gen Anhäng­lich­keit auf den Geist zu gehen. Noch schlim­mer als die Hun­de selbst sind ihre Frau­lis und Herr­lis. Hundebesitzer*innen sind wie frisch­ge­ba­cke­ne Müt­ter, bei 98 Pro­zent von ihnen gilt: Wehe, du inter­es­sierst dich nicht bren­nend für das kleins­te Fami­li­en­mit­glied! Ein­mal hab ich es gewagt, den anwe­sen­den Hund zu igno­rie­ren. Sein Frau­erl hat´s mir bein­hart heim­ge­zahlt und mich beim Gehen in die Fer­se gebis­sen. Seit­dem hab ich Angst vor Hun­de­men­schen. 
Mein Mann hat auch Angst. Viel schlim­mer noch: Er hat einen regel­rech­ten Ver­fol­gungs­wahn. Wo immer wir spa­zie­ren­ge­hen, so meint er, begeg­nen wir Ver­rück­ten, die ihre Hun­de auf uns het­zen. Kei­ne Gol­den Retrie­ver. Kei­ne Fox­ter­ri­er oder Reh­pin­scher. Nein, immer sind es Bull­ter­ri­er oder Dober­män­ner. 
Heu­te gehen wir aus­nahms­wei­se nicht spa­zie­ren. Weil es reg­net und weil ich das Edi­to­ri­al schrei­ben muss. Mein Mann sitzt in der Küche und prä­pa­riert Hun­de­ku­chen. Mit Steck­na­deln. Ges­tern hat er sich drei Wild­ka­me­ras gekauft, die gibt´s grad beim Hofer im Ange­bot. Er meint, dass er das Video ins Netz stel­len wird. Mit einem Beken­ner­schrei­ben. Schließ­lich sei er jetzt Kli­ma­ak­tivst, weil er mit sei­nen Lecker­lis für eine bes­se­re Öko­bi­lanz sor­ge. 

wei­ter­le­sen in & Radies­chen