Die Män­ner sind über­wie­gend jung. Eini­ge weni­ge sind in mei­nem Alter, die­se tra­gen Leder­ta­schen. Vie­le Män­ner rau­chen. Vie­le von ihnen tra­gen Arbeits­klei­dung. Man­che fah­ren Rad. Vie­le sit­zen hin­ter dem Steu­er eines Autos oder Lie­fer­wa­gens. Schü­ler und Stu­den­ten gehen in Grup­pen. Am Spiel­platz spie­len 2 Män­ner mit ihren Kin­dern. Eini­ge Män­ner sieht man nicht, man hört sie. Sie boh­ren und häm­mern.

Da war ein ein Brief­trä­ger, der den Brief­kas­ten ent­leer­te (in eine Schul­ter­ta­sche, genau 2 Brie­fe befan­den sich im Kas­ten). Ein alter Mann, der mit einer Schub­kar­re durch den Park ging. Gärt­ner, die in Grup­pen bei­ein­an­der stan­den und sich auf ihre Besen und Rechen stütz­ten. Ein jun­ger Mann, der im Park las. Und bei jedem, den ich wahr­nahm, dach­te ich: Die habe ich nun nicht auf Bild, die feh­len doch! (Das, was wir als reprä­sen­ta­ti­ve Stich­pro­be aus dem Men­schen­hau­fen wahr­neh­men, ist also stets das schon wie­der leicht Außer­ge­wöhn­li­che.)

Schließ­lich (es war ein war­mer, son­ni­ger Früh­lings­tag und ich saß gern auf der Park­bank) ver­such­te ich, mei­ne Wahr­neh­mung zu über­prü­fen. Gehen die Frau­en tat­säch­lich häu­fi­ger mit gesenk­tem Blick als die Män­ner?

Tat­säch­lich. Die jun­gen Frau­en gin­gen schnel­ler, sahen zu Boden. Jun­ge Stun­den­tin­nen in Grup­pen, wehen­de Haa­re (in Ungarn tra­gen die meis­ten jun­gen Frau­en ihre Haa­re lang, glatt und sei­dig wie aus einer Scham­poo­wer­bung). Die Frau­en in mei­nem Alter sind rar, man­che schlep­pen Ein­kaufs­tü­ten (Plas­tik­sa­ckerl, wie mein Wie­ner­herz schreit), man­che schie­ben Kin­der­wä­gen. Vie­le sehen auf ihr Han­dy. (Män­ner sehen sel­te­ner auf ihr Han­dy, wenn sie es beim Gehen benut­zen, dann tele­fo­nie­ren sie meist). Die älte­ren Frau­en gin­gen am Arm ihres Man­nes oder an sei­ner Sei­te. Sie sahen beim Trep­pen­stei­gen zu Boden, danach sahen sie gera­de aus. Sie lie­ßen ihre Bli­cke wei­ter schwei­fen als die jün­ge­ren.