Bil­lig­con­tent Blues [erschie­nen in der Antho­lo­gie Tex­te 5]

Ich schaue mei­nem Mann ins Gesicht. Sei­ne Augen sind geschlos­sen, wir lie­gen im Bett, es ist kurz nach halb sie­ben. 
„Immer das­sel­be, lang­wei­li­ge Ritu­al“, sagt er, als er die Augen auf­schlägt. „Auf­ste­hen, Kaf­fee­ma­schi­ne ein­schal­ten, Zäh­ne put­zen, Käse­brot essen, aufs Klo gehen, duschen, anzie­hen und in die Schu­he schlüp­fen.“
„Ich schlüp­fe mor­gens nie in die Schu­he“, sage ich. 
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Der slo­we­ni­sche Dia­lekt sitzt tie­fer als die Hoch­spra­che [erschie­nen in: Mor­gen­schte­an U82–83]

Für die Kärn­ten-Aus­ga­be der Dia­lekt­zeit­schrift Mor­gen­schte­an, die im Novem­ber 2024 erschien, habe ich die Lyri­ke­rin, Autorin und Schau­spie­le­rin Rez­ka Kan­zi­an inter­viewt sowie auch die Kärnt­ner Autor:innen Eli­sa­beth Haf­ner, Axel Kar­ner, Alfred Wos­chitz und Anna Maria Lippitz.

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Maes­to­so [erschie­nen in: etce­te­ra #96]

Köf­lach. Dass dort der Vater ihrer Groß­cou­si­ne leb­te, denkt sie. Sie kann­te nur den Namen des Orts, nicht den Mann, und immer dach­te sie dabei an den eige­nen Vater und dass es zu sei­nem Auf­ent­halts­ort kei­nen Namen gab, kein Wis­sen. Jetzt ist auch Köf­lach kein Ort mehr. Die Schau­fens­ter fast alle leer, nur in einem sieht sie schmut­zi­ge Perch­ten-Mas­ken (Lager des Schre­ckens). Sie fragt sich, wo die Men­schen hier ein­kau­fen, die Schu­he, die Nacht­hem­den, dass es irgend­wo ein Ein­kaufs­zen­trum geben muss, viel­leicht aber wird Köf­lach auch DHL-fern­ver­sorgt.
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Trau­de Ver­an zum 90. Geburts­tag. Ein Por­trät. [erschie­nen in Mor­gen­schte­an U80–81/]

Trau­de Ver­an war nicht nur Mit­be­grün­de­rin der Edi­ti­on Dop­pel­punkt, son­dern war vor allem Initia­to­rin des Geset­zes für Inte­gra­ti­on in Schu­len. Auch an der Recht­schreib­re­form hat sie mit­ge­ar­bei­tet. Die­sen Jän­ner wur­de sie 90 Jah­re alt – ich habe die Schrift­stel­le­rin und Psy­cho­lo­gin besucht und mich mit ihr über ihr Leben unter­hal­ten.

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Lese­rei­se Dal­ma­ti­en [erschie­nen auf: literaturdialoge.at]

Eine Stra­ße mit Bus­war­te­häus­chen, im „häss­li­chen Bezirk Strass­gang“. Die Tafel mit den Abfahr­ten ist unvoll­stän­dig, auf mei­ne has­tig gemur­mel­te Fra­ge bekom­me ich Nicken zur Ant­wort: Zagreb, da,  ja. 
Die Bank ist kalt, die Fin­ger, die den E‑Reader hal­ten, klamm, ich schie­be mir die Hau­be unter den Hin­tern. So sit­ze ich und den­ke an Gral­la, den Park­platz, auf dem wir uns immer tra­fen, den Kaf­fee, den wir zu sie­bent tran­ken, und dar­an, dass die­ses Jahr alles anders sein wird. Den­ke an I., die mich vori­ges Jahr mit dem Auto abge­holt hat, dies­mal allein, und dar­an, dass wir alle nicht wis­sen, was kommt. Älter wer­den heißt, dass Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten zu brö­ckeln begin­nen. …
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Edi­to­ri­al [erschie­nen in &Radieschen – Zeit­schrift für Lite­ra­tur #69]

Wir haben alles. Wir jam­mern auf hohem Niveau. Wir tun uns leid, wenn das Manu­skript nicht ange­nom­men wird, wenn es kei­ne Lobes­hym­nen reg­net. 95% der­je­ni­gen, die unse­re Lite­ra­tur­zeit­schrift lesen, sind wahr­schein­lich Autor*innen. 80% von ihnen geht es viel­leicht wie mir – sie ver­fal­len in Selbst­mit­leid, wenn es mal nicht so klappt. Viel­leicht ken­nen 40% das Leben unter dem (von ande­ren fest­ge­schrie­be­nen) Exis­tenz­mi­ni­mum. Regel­mä­ßig Café-Lat­te-Trin­ken-Gehen, ein Yoga-Zwan­zi­ger­block, genü­gend Kar­ten für die Vien­na­le, ein Thea­ter-Abo, Besu­che im Gra­zer Lite­ra­tur­haus (das im Gegen­satz zu dem in Wien Ein­tritt ver­langt) sind da ein­fach nicht drin. Egal. Es geht auch so: Den Coro­na-Still­stand wei­ter­le­ben. Den Kaf­fee vor dem Com­pu­ter trin­ken …

Niklas­dorf

Ein süßer Geruch in der Luft. Papier­fa­brik, rät sie – das riecht man, ohne dass man den Namen ken­nen muss. Ein biss­chen wie Frant­schach, nur weni­ger kon­zen­triert.
Der Weg hin­un­ter zur Mur muss erst gefun­den wer­den, das Kino am Weg wie ein Fet­zen aus einer ande­ren Zeit. Eine Erin­ne­rung an frü­her poppt auf, es ist nicht ihre.

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“Die alte Simon”

Sie kicher­te. »Was für ein klin­gen­der Name.« Ihr Kopf mach­te ihn ner­vös. Und dann sprach sie den Satz aus, der ihn damals so geär­gert hat. »Ihre Vor­mie­ter waren net­te Men­schen. Haben mir immer Mine­ral­was­ser mit­ge­bracht, wenn sie zum Ein­kau­fen gefah­ren sind.«
»Ich hab kein Auto«, hat er nur knapp geant­wor­tet.
»Ach so.« Sie hob ent­täuscht die Schul­tern. »Naja. Kann man nichts machen. Dann werd ich wohl wei­ter­hin die Sod­a­kap­seln ver­wen­den müs­sen.«

Jetzt legt er sein Ohr an ihre Tür. Noch immer hört er kein Geräusch. Er drückt auf die Klin­gel, so, wie er es schon am Vor­tag getan hat. Und was, wenn sie öff­net? Soll er so tun, als wür­de er wie­der eine Brief­mar­ke brau­chen? Oder soll er zuge­ben, dass er sich Sor­gen um sie gemacht hat? Viel­leicht wür­de sie sich sogar dar­über freu­en. Dass er sich Gedan­ken macht. Dass sie ihm nicht egal ist.

Seid deutsch, bleibt einig! [erschie­nen in: Mor­gen­schte­an U76–77/ Bei­la­ge]

“Seid deutsch, bleibt einig!” – an die­sem Spruch müs­sen Slawen:innen in Rad­kers­burg noch immer täg­lich vor­bei­ge­hen. Anders als in Kärn­ten gab es in der Stei­er­mark für Slowenisch:innen lan­ge Zeit kei­ne Kul­tur­ver­ei­ne und auch kei­nen slo­we­nisch­spra­chi­gen Unter­richt, auch in den Kir­chen gab es kei­ne Mes­sen in slo­we­ni­scher Spra­che. Ich habe mich mit der Kärnt­ner Slo­we­ni­en Rez­ka Kan­zi­an getrof­fen, die – gemein­sam mit Susan­ne Wein­la­ner und dem Pavel­haus – der slo­we­nisch­spra­chi­gen Lite­ra­tur im Gra­zer werk­raum­thea­ter als Ers­te eine Büh­ne bot, und mich auf eine Spu­ren­su­che bege­ben.

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VATER VON SIE­BEN [erschie­nen in der Antho­lo­gie “Sie­ben”]

Sie­ben Geschwis­ter sind sie gewe­sen, sag­te die Groß­mutter. Die Lore, der Otto, der Josef, den alle den Pepsch nann­ten, der Her­mann, der Lud­wig, die Meri und als Letz­te sie selbst, die Fips, eigent­lich Phil­ip­pa.
Davor gab es noch drei Kin­der, aber die gehör­ten nicht dazu, die waren vor ihrer Zeit. Die drei haben ihren ers­ten Geburts­tag nicht erlebt, das eine kam 1914 tot zur Welt, das zwei­te wur­de kei­ne Woche alt und das drit­te (auch schon ein Josef, so steht es auf dem Grab­stein) starb mit nur neun Mona­ten an der Grip­pe, zwei Wochen bevor der Urgroß­va­ter aus dem Gro­ßen Krieg heim­kehr­te.
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Pup­pen­heim, rosa­rot [erschie­nen in Fluch’­t’raum #11]

Du lebst in einem Pup­pen­zim­mer. Du hast ein Bett, deckst dich mit zwei Decken zu. Am Abend lehnst du dich gegen die Rücken­leh­ne und ver­steckst dich in einer frem­den Welt zwi­schen Papier­sei­ten. Wan­derst durch Leben, die nicht dei­ne Leben sind, lebst Gefüh­le, die nicht dei­ne Gefüh­le sind.

Zuerst kamen sie und zerr­ten an den Gar­di­nen. Dräng­ten gegen Türen und Fens­ter­lä­den. (Siehst du, Oma, was brin­gen schon Fens­ter­lä­den, wenn die Welt vor dei­nem Haus steht?) Durch alle Öff­nun­gen kro­chen sie, fau­lig war ihr Atem, abge­ris­sen stan­den sie vor mir, zeig­ten auf ihre Beu­len und Schürf­wun­den, hiel­ten mir ihre Zahn­lü­cken ent­ge­gen.
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Tod einer guten See­le [erschie­nen in der Antho­lo­gie “Radies­chen von unten”]

Alle sind sie gekom­men. Fein her­aus­ge­putzt, Schu­he poliert, Blick nach unten. Die arme Ber­ta, sagen sie. So eine gute See­le und so ein häss­li­ches Ende. Und was jetzt wohl wird, aus der Tru­di und dem Mar­tin, jetzt, da die Ber­ta nicht mehr für sie sor­gen kann. Wo doch die Tru­di nicht ein­mal mehr ihr eige­nes Spie­gel­bild erkennt.
Ich ste­he im Novem­ber­re­gen. Nicke nach links, nicke nach rechts. Den­ke: In ein Zim­mer wird man sie schie­ben. Die Tru­di in eines mit Bett und Schna­bel­hä­ferl und den Mar­tin …

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Pro­jekt Homeage. Adal­bert Stif­ter

Mein Vater bewohn­te eine mit­tel­gro­ße Woh­nung in einer gro­ßen Gemein­de­bau­an­la­ge am Ost­rand der Stadt. Im Erd­ge­schoß des Gebäu­des befan­den sich außer einer klei­nen Super­markt­fi­lia­le noch ein Blu­men­ge­schäft, ein Tabak­la­den, ein Kaf­fee­haus, eine Schnaps­bar, eine Nacht­bar sowie eine Poli­zei­sta­ti­on.

Im ach­ten Stock­werk wohn­te neben der Fami­lie mei­nes Vaters ein Ehe­paar, wel­ches die acht­zig seit eini­ger Zeit über­schrit­ten hat­te. Der Mann, der auf­grund sei­ner schwe­ren Krank­heit im Bet­te lag, war­te­te tag­ein, tag­aus auf den Tod, wäh­rend sei­ne Frau ob der Tris­tesse ihrer Umge­bung oft in Ein­sam­keit ver­sank, wes­we­gen die Frau mei­nes Vaters sie manch­mal zu einer Tas­se Kaf­fee ein­lud.

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PAPA­VER­WEG: Bericht einer Recher­che

Die­se klei­ne, dörf­lich anmu­ten­de Gas­se am Wie­ner Stadt­rand mit »Man­hat­te­ner Sky­line«, nur ein paar U‑Bahn Minu­ten vom Ste­phans­dom ent­fernt. Gibt es die wirk­lich? Oder ist alles nur Fik­ti­on? (Den Text habe ich für den Ley­kam-Blog ver­fasst)

Schla­fe, mein Prin­zen [erschie­nen in der Antho­lo­gie “Mör­de­ri­sche Alpen”]

Das Gesicht liegt im Schat­ten, des­we­gen kann Süß­kind sein Gegen­über nicht sehen. Aber hören kann er den Mann, dazu ist so eine Vor­rich­tung ja gedacht, zum Hören, und hören, das tut Süß­kind, von wei­chem Fleisch und süßem Atem, von blau­en Pup­pen­au­gen unter nas­sen Wim­pern und rot ange­lau­fe­nen Backen. Von Schweiß, süß­lich-sau­er wie Him­beer­saft, von stram­peln­den Bein­chen, die Minu­ten zuvor noch auf dem Fahr­rad gestram­pelt sind und nun in die Luft tre­ten. Schweiß bricht aus Süß­kinds Kör­per, kein süß­lich-sau­rer Him­beer­schweiß, son­dern herb-sau­rer Män­ner­schweiß, er tränkt das Hemd und lässt die Lip­pen sal­zig schme­cken, füh­re uns nicht in Ver­su­chung, son­dern erlö­se uns von den Bösen. Süß­kind fährt mit dem Zei­ge­fin­ger unter den Kra­gen, Luft, er bekommt kei­ne Luft, der Kehl­kopf …
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Die All­wis­sen­de Daten­müll­hal­de

Ich weiß, was du tust und wie du tickst, gestand mir ein Infor­ma­tik-Freak, der mich per­sön­lich nie ken­nen­ge­lernt hat und außer­halb des Binär­sys­tems nie ken­nen­ler­nen wird. Ich weiß alles über dich, dein Leben ist eine prall gefüll­te Keks­do­se und wird durch Glas­fa­ser­ka­bel gespült, um direkt im rie­si­gen Bauch des NSA-Wals zu lan­den.

“Tor­ten­schlach­ten”

Mit Geschich­ten von Pol­ly Adler, Ela Ange­rer, Bet­ti­na Balá­ka, Ruth Cerha, Fried­rich Dön­hoff, Petra Hart­lieb, Moni­ka Held, Peter Henisch, Wolf­gang Her­mann, Mar­ga­ri­ta Kinst­ner, Eli­sa­beth Klar, Edith Kneifl, Kon­rad Paul Liess­mann, Hei­di List, Klaus Nüch­tern, Klaus Oppitz, Kurt Palm, Vere­na Petrasch, Eva Ross­mann, Tex Rubi­no­witz, David Schal­ko, Susan­ne Scholl, Dirk Ster­mann, Cor­ne­lia Trav­nicek, Anna Wei­den­hol­zer und einem Song­text von Gus­tav

Antho­lo­gie “Bezie­hung­Kri­sen­Herd”

„Aus­wei­tung der Kampf­zo­ne“ – so lau­te­te das The­ma des 19. Münch­ner Kurz­ge­schich­ten­wett­be­werbs. Über 700 Schrei­ben­de mel­de­ten sich – dra­ma­tisch, span­nend, ver­zwei­felt, iro­nisch, lie­be­voll, ein­fühl­sam – mit einem kur­zen Text zu Wort. „Kampf­zo­ne“, das ist für die einen Krieg, Neo-Impe­ria­lis­mus, Bal­kan, Afgha­ni­stan, für die ande­ren Geschlech­ter­kampf, Iden­ti­täts­fin­dung, Lie­be oder Altern. Die 23 bes­ten Sto­rys hier in vor­lie­gen­der Antho­lo­gie.

“Stadt­men­schen”

– Stadt­men­schen –
Vier­zig Stadt­men­schen erzäh­len über das Lebens­ge­fühl Stadt, von Lieb­lings­plät­zen und prä­gen­den Erin­ne­run­gen, Sehn­süch­ten und Lebens­ent­wür­fen.

Bos­ni­en-Her­ze­go­wi­na – Rei­se­rou­te

Ich dan­ke all den Fami­li­en, die mich Teil ihres All­tags wer­den lie­ßen, all jenen, die mir aus ihrem Leben erzählt haben — in Ban­ja Luka, Der­ven­ta, Glam­oc, Bihac, Mostar, Med­jug­or­je und Sara­je­vo. Außer­dem dan­ke ich den Akti­vis­tIn­nenen in Ban­ja Luka, Sara­je­vo und Tuz­la, die mir von den Pro­tes­ten und den Ple­nen sowie der Basis­ar­beit, den Pro­ble­men aber auch den Fort­schrit­ten erzählt haben — und die alle mei­ne Fra­gen gedul­dig beant­wor­tet haben und mir wei­ter­hin bei jeder Fra­ge Ant­wor­ten und wert­vol­le Links schi­cken.

Vrba/Glamoč — Hei­mat­dorf mei­ner Freun­din Z.

Z. hat mir wäh­rend mei­ner Teil­nah­me am Art Gue­ril­la Camp ihre Geschich­te erzählt. Sie floh mit ihrer Fami­lie 1992 nach Bel­grad, kam dann nach Gla­moč zurück und muss­te 1995 erneut flie­hen. Die Fami­lie erreich­te schließ­lich Der­ven­ta. Heu­te lebt Z. in Ban­ja Luka.
Gemein­sam besuch­ten wir ihren Hei­mat­ort Vrba in Gla­moč.

Bei den Mić­ko­vićs in der Her­ze­go­wi­na

Mit Josip ver­bin­det mich seit dem Pro­jekt “Franz Fer­di­nands Prin­cip” eine Freund­schaft, die wir über Face­book auf­recht erhal­ten. Im Jän­ner hat er mich in Graz besucht — nun kam ich zu ihm in sein Ate­lier in Međug­or­je.

Bel­ma (III)

In den Näch­ten unter­hal­te ich mich mit Bel­ma.
Weißt du, was das ein­zig Posi­ti­ve an die­sem ver­damm­ten Krieg war?, fragt sie mich. Frü­her hat­te ich vor so vie­len klei­nen Din­gen Angst und habe mir stän­dig Sor­gen gemacht. Im Krieg kommst du dann drauf, wie unwich­tig die meis­ten Din­ge sind.

Bel­ma (II)

Der ers­te Abend. Sit­ze in der Baščarši­ja und lau­fe durch das Vier­tel. Esse Ceva­pi, denn das muss man in Sara­je­vo. Mei­ne Gast­fa­mi­lie zieht KM (Kon­vert­mark) dem Euro vor, also mache ich mich auf die Suche nach einem Ban­ko­mat. Vie­le Hun­de vor den Müll­ton­nen. Ich erin­ne­re mich an die Berich­te und Doku­men­ta­tio­nen. Dass die Haus­tie­re wäh­rend…… Bel­ma (II) wei­ter­le­sen

Bel­ma (I)

Die Hand­lung mei­nes neu­en Romans ist es, die mich nach Sara­je­vo führt.
Sara­je­vo – die einst bela­ger­te Stadt. In mei­nem Kopf: Fotos von umge­kipp­ten Stra­ßen­bah­nen, zer­schos­se­nen Häu­ser. Sna­j­per.
Fra­ge mich selbst, wie­so ich aus­ge­rech­net die­sen Hand­lungs­strang in mei­nen Roman schrei­ben muss. (Aber doch, ich weiß es, war­um.)

Sucht [erschie­nen in der Antho­lo­gie “Exis­tenz und Reni­tenz”]

Mil­chig weiß lehnt sich der Novem­ber­ne­bel gegen die Fens­ter­schei­ben und kon­ser­viert Gedan­ken zwi­schen Stahl­be­ton­wän­den. Alles friert ein und steht still. Gery sitzt am Sofa, die Hei­zung im Rücken auf die höchs­te Stu­fe gedreht, und beugt sich über den nied­ri­gen Sofa­tisch. Mit einer rosa Bipa Bonus­card teilt er das wei­ße Pul­ver in zwei Lini­en, dane­ben leuch­tet der Bild­schirm des Lap­tops.

Club der Lite­ra­ten [erschie­nen in der Antho­lo­gie des Gra­zer Autorin­nen und Autoren Kol­lek­tivs]

Es geht uns gut, dort oben am Kirch­berg, aber ja, wir trin­ken Wein und sehen in die Flam­men am Grill, wir klau­ben ger­ne Wor­te, wozu sich allei­ne fer­tig machen, hier sind wir in guter Gesell­schaft, es geht uns gut, und wenn du es nicht glaubst, dann bohr dir doch ein Loch ins Kniiiii­ieeee!

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