Wie ein zähflüssiger Lavastrom wälzt sich die Handlung durch das trockene Gelände meiner Gedankengänge. In Österreich wird derweil um Prozentangaben in Zeitungen gestritten, in Pakistan wurden Zivilisten bei einem Anschlag zerfetzt. Man rät mir : Scheib was Leichtes, was Romantisches, ein bisschen Kummer dazwischen darf sein, am Ende aber muss ein fettes Happy End stehen. Die Menschen brauchen seichte Hoffnung, gerade in diesen Tagen.
Küsse und nackte Schenkeln, wir tanzen den Cancan, schließt die roten Samtvorhänge und schenkt kräftig vom Rotwein nach. Das nächste Lamm wird aus dem Glückstopf gezogen — und … bummm!!- der Hauptgewinn steht fest. Maus, Maus komm heraus, sonst kratz ich dir die Augen aus!
Ein Zaun aus Kinderhänden und ich in der Mitte. Ich packe meinen Koffer. Wann kommst du in Wien an?, plingt mein Telefon. Frische Laken auf dem Hotelbett, Föhn aufs Haar gerichtet, rein ins Kleid. Das Leben ist kein Turnunterricht, du musst nicht mehr mitmachen, weder beim Katz-und-Maus- noch beim Völkerballspiel. Setz dich auf die Stufen und sag, du hast die Menstruation. Bist ein feiges Kind, so ein feiges! Was plärrst denn so? Ist doch nur ein Spiel! Los, rein ins Feld, schieß dich frei! Steh nicht immer so starr herum, schnapp ihn dir doch mal, den Ball, lass dich nicht immer gleich abschießen, nur um dich dann im Freigeistfeld zu verstecken!
Deutsch, Englisch, Französisch: Sehr Gut. Leibesübungen: Genügend. Wie sieht das denn aus, in Turnen hat doch jeder eine Eins! Die Turnlehrerin dreht am Rad, die Generäle stehen fest und wählen ihre Soldaten. Die Kinstner sitzt am Boden. Könnt sie haben, wir nehmen das 2. Leben.
Stell dir vor , stell dir vor, stell dir vor… alle haben die Menstruation.
Ich lege mich in die Badewanne. Sind wir feige?, fragt A., der hinter die rote Linie lief. Stell dir vor, du bekommst eine Eins, wenn du ins Freigeistfeld läufst. Der Ball liegt unbenutzt am Boden. Wieviel Platz ist zwischen roter Linie und Sprossenwand?, fragt der Pessimismus. Er sitzt am Badewannenrand, trägt grüne Hosen und baumelt mit gelben Schuhen. Ich ziehe den Stöpsel und wickle meinen Körper in ein Frotteehandtuch. Der Pessimismus springt ins Wasser und lässt sich durch den Abfluss ins Kanalsystem saugen. Er kommt in der Küche wieder hoch, ich wische ihn mit Zitronenseife weg. Er duckt sich, rollt weg, rutscht zur Kante und hüpft in den Koffer. Ich werfe ihm das Wetex nach, jetzt ist der Koffer nass. Der Pessimuismus macht es sich in meinem Kulturbeutel bequem, schminkt sich das Gesicht rosig und grinst wie ein Clown.