Und wieder empfängt mich Belgrad mit Regen.
S. führt mich in die alten serbischen Restaurants und Kaffeehäuser –die Stadt wie ein Klischee von Wien.
An den Hauswänden Photos alter deutscher Schulklassen, irgendwo in Dorćol, auf dem Weg zur Universität. S. besucht eine Vorlesung, ich fotografiere Menschen unter Regenschirmen.
Wieder zu Hause, begrüße ich zwei schwarzen Riesenschaben, geleite sie höflich vor die Tür und wünsche Ihnen einen nassen Abend.
Als ich auf der Couch meine Socken von den Füßen ziehe, sind meine Zehen rot gefärbt.
Unter meinem Balkon lassen Männer ihre Rufe durch den Park hallen, ich folge ihnen mit meinem linken Ohr bis sie um die Ecke biegen. Rubble mir das Rote von den Zehen. Dann schließe ich die Balkontür, stelle mich unter die Dusche und schlüpfe mit blassrosa Füßen unter drei Decken.