Ich lese
für SchülerInnen des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums
am 10. und 11. April 2014
Rückschau
Das Schulschiff ist ein riesiges Schiff, das niemals ablegt. In seinem Bauch sieht es tatsächlich aus wie jede andere Schule auch – da bin ich jetzt also gar nicht mehr böse, nicht auf so ein Schulschiff gegangen zu sein – meine Klasse hatte nämlich (aus Platzgründen) das Glück gehabt, im ehemaligen Lehrerzimmer untergebracht zu gewesen zu sein, wir hatten also einen Kühlschrank, ein Waschbecken und Bücherregale in unserem Raum.
Okay. Ich gebe zu: Wenn man vor Schulklassen sitzt, wird man ein bisschen sentimental und beginnt, an die eigene Schulzeit zu denken.
Was heute anders ist: Fast alle haben ein Smartphone in der Hand.
Gar nicht so schlecht bei Lesungen, denke ich, so still waren die SchülerInnen früher nicht.
Zu meiner großen Verwunderung wurden dann aber tatsächlich viele Fragen gestellt, die sich auf den Text bezogen. Offensichtlich sind SchülerInnen heute offenbar perfekte MultitaskerInnen. Ich könnte das nämlich nicht: gleichzeitig facebooken, zuhören und dann auch noch intelligente Fragen stellen.
2 Vormittage lang war ich am Schulschiff und las vor so vielen Klassen, dass ich den Text nun auswendig kann. Dazwischen klebte ich auf dem Hotelbett – das sich nur ein paar Meter von meiner alten Volksschule entfernt befand – und sah mir gefühlt tausend Folgen von “Mein cooler Onkel Charlie” an.