Lesung
Ort: Kunstraum Ewigkeitsgasse, Thelemangasse 4, 1170 Wien
Zeit: 19. März, 20.00
Rückschau:
„Wo ist denn die Ewigkeitsgasse? Die kenn ich ja gar nicht“, wurde ich von einer Wiener Bekannten gefragt, als ich sagte, dass ich wieder einmal ein paar Tage in der Stadt sei. Nun, die Ewigkeitsgasse ist heute ein Kunstraum.
“Die Ewigkeitsgasse” ist aber vor allem ein Roman. Von Frederic Morton. Übrigens das erste Buch der Aktion “Eine Stadt. Ein Buch”, weswegen auch ich ein Gratis-Exemplar aus dem Jahr 2002 besitze.
Frederic Morton Roman ist mir also bekannt – dank Michael Häupl.
Übrigens wurde über selbige Aktion sogar ein mir bekannter Lesemuffel zum Lesen gebracht. Wir saßen damals im Café Stein, als gerade das Gratisbuch verteilt wurde (wirklich wahr, damals ist einer rumgegangen, das war 2006, als “das Debüt der Nobelpreisträgerin “Sehr blaue Augen” von Toni Morrison Aktionsbuch war). Jener damalige Leseverweigerer rief mich zwei Wochen später begeistert an: Das sei sein erstes Buch, das er seit der Matura zu Ende gelesen habe und es sei großartig gewesen. Seitdem hat er sich sogar einen Lieblingsautor zugelegt – und er war auch einer der ersten, der Mittelstadtrauschen durch hatte. Aber das ist eine andere Geschichte als die der Ewigkeitsgasse …)
Der Kunstraum Ewigkeitsgasse befindet sich also in der Thelemangasse im 17. Wiener Gemeindebezirk. Und was die Thelemangasse mit Frederic Morton, dem Autor der Ewigkeitsgasse zu tun hat, kann man hier nachlesen: (https://www.events.at/l/kunstraum-ewigkeitsgasse)
Der “Kunstraum Ewigkeitsgasse” ist ein Ort, an dem Literaturbegeisterte zusammenkommen. Vor und nach der Lesung. Und das hat wiederum mit dem Veranstalter zu tun: Alfred Woschitz hat sich mit der Lesereihe seinen eigenen Lebenstraum erfüllt. Die kleine Räumlichkeit im 17. Bezirk ist ein Ort, an dem man die Literatur anfassen kann. An dem diskutiert und gescherzt wird. Ein Geheimtipp für jeden Wiener, jene Wienerin – dem oder der die Ewigkeitsgasse nicht ohnehin schon ein Begriff ist.
Für Besucherinnen gibt es übrigens Mannerschnitten. Ein Dankeschön an die Greißlerin, die Frederic Morton damals eine Packung zugesteckt – an jenem Tag, an dem er mit seiner Familie die Stadt verlassen musste. In seiner Tasche habe er immer wieder nach den Bröseln gegriffen – und an seine Thelemangasse gedacht, so Morton.
Zur Lesung selbst gibt es nur eines zu sagen: Es wurde Rachmaninov gespielt. Auf meinen Wunsch, passend zur Lesestelle. Was will man mehr?
Außer natürlich interessiertes Publikum. An dem wird es in der Thelemanngasse 4 aber ohnehin nie fehlen. Zumindest nicht, solange es Alfred Woschitz dort gibt!
Alfred Woschitz und der Mannerschnitten-Spender