Lese­rei­se Dal­ma­ti­en [erschie­nen auf: literaturdialoge.at]

Eine Stra­ße mit Bus­war­te­häus­chen, im „häss­li­chen Bezirk Strass­gang“. Die Tafel mit den Abfahr­ten ist unvoll­stän­dig, auf mei­ne has­tig gemur­mel­te Fra­ge bekom­me ich Nicken zur Ant­wort: Zagreb, da,  ja. 
Die Bank ist kalt, die Fin­ger, die den E‑Reader hal­ten, klamm, ich schie­be mir die Hau­be unter den Hin­tern. So sit­ze ich und den­ke an Gral­la, den Park­platz, auf dem wir uns immer tra­fen, den Kaf­fee, den wir zu sie­bent tran­ken, und dar­an, dass die­ses Jahr alles anders sein wird. Den­ke an I., die mich vori­ges Jahr mit dem Auto abge­holt hat, dies­mal allein, und dar­an, dass wir alle nicht wis­sen, was kommt. Älter wer­den heißt, dass Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten zu brö­ckeln begin­nen. …
Bericht lesen

Niklas­dorf

Ein süßer Geruch in der Luft. Papier­fa­brik, rät sie – das riecht man, ohne dass man den Namen ken­nen muss. Ein biss­chen wie Frant­schach, nur weni­ger kon­zen­triert.
Der Weg hin­un­ter zur Mur muss erst gefun­den wer­den, das Kino am Weg wie ein Fet­zen aus einer ande­ren Zeit. Eine Erin­ne­rung an frü­her poppt auf, es ist nicht ihre.

wei­ter­le­sen

Bos­ni­en-Her­ze­go­wi­na – Rei­se­rou­te

Ich dan­ke all den Fami­li­en, die mich Teil ihres All­tags wer­den lie­ßen, all jenen, die mir aus ihrem Leben erzählt haben — in Ban­ja Luka, Der­ven­ta, Glam­oc, Bihac, Mostar, Med­jug­or­je und Sara­je­vo. Außer­dem dan­ke ich den Akti­vis­tIn­nenen in Ban­ja Luka, Sara­je­vo und Tuz­la, die mir von den Pro­tes­ten und den Ple­nen sowie der Basis­ar­beit, den Pro­ble­men aber auch den Fort­schrit­ten erzählt haben — und die alle mei­ne Fra­gen gedul­dig beant­wor­tet haben und mir wei­ter­hin bei jeder Fra­ge Ant­wor­ten und wert­vol­le Links schi­cken.

Vrba/Glamoč — Hei­mat­dorf mei­ner Freun­din Z.

Z. hat mir wäh­rend mei­ner Teil­nah­me am Art Gue­ril­la Camp ihre Geschich­te erzählt. Sie floh mit ihrer Fami­lie 1992 nach Bel­grad, kam dann nach Gla­moč zurück und muss­te 1995 erneut flie­hen. Die Fami­lie erreich­te schließ­lich Der­ven­ta. Heu­te lebt Z. in Ban­ja Luka.
Gemein­sam besuch­ten wir ihren Hei­mat­ort Vrba in Gla­moč.

Bei den Mić­ko­vićs in der Her­ze­go­wi­na

Mit Josip ver­bin­det mich seit dem Pro­jekt “Franz Fer­di­nands Prin­cip” eine Freund­schaft, die wir über Face­book auf­recht erhal­ten. Im Jän­ner hat er mich in Graz besucht — nun kam ich zu ihm in sein Ate­lier in Međug­or­je.

Bel­ma (III)

In den Näch­ten unter­hal­te ich mich mit Bel­ma.
Weißt du, was das ein­zig Posi­ti­ve an die­sem ver­damm­ten Krieg war?, fragt sie mich. Frü­her hat­te ich vor so vie­len klei­nen Din­gen Angst und habe mir stän­dig Sor­gen gemacht. Im Krieg kommst du dann drauf, wie unwich­tig die meis­ten Din­ge sind.

Bel­ma (II)

Der ers­te Abend. Sit­ze in der Baščarši­ja und lau­fe durch das Vier­tel. Esse Ceva­pi, denn das muss man in Sara­je­vo. Mei­ne Gast­fa­mi­lie zieht KM (Kon­vert­mark) dem Euro vor, also mache ich mich auf die Suche nach einem Ban­ko­mat. Vie­le Hun­de vor den Müll­ton­nen. Ich erin­ne­re mich an die Berich­te und Doku­men­ta­tio­nen. Dass die Haus­tie­re wäh­rend…… Bel­ma (II) wei­ter­le­sen

Bel­ma (I)

Die Hand­lung mei­nes neu­en Romans ist es, die mich nach Sara­je­vo führt.
Sara­je­vo – die einst bela­ger­te Stadt. In mei­nem Kopf: Fotos von umge­kipp­ten Stra­ßen­bah­nen, zer­schos­se­nen Häu­ser. Sna­j­per.
Fra­ge mich selbst, wie­so ich aus­ge­rech­net die­sen Hand­lungs­strang in mei­nen Roman schrei­ben muss. (Aber doch, ich weiß es, war­um.)

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